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Wie Zimmermanns Abiturfach den Lilien hilft

Christoph Zimmermann, Killian Corredor, SV Darmstadt 98

Christoph Zimmermann, Killian Corredor, SV Darmstadt 98

Zwei neue Spieler hat der SV Darmstadt 98 in der vergangenen Woche verpflichtet, die es nun schnell zu integrieren gilt. Während der Schwede Isac Lidberg Englisch spricht und mit Oscar Vilhelmsson zudem einen Landsmann im Team hat, gestaltet sich die Angelegenheit beim Franzosen Killian Corredor zumindest sprachlich etwas schwieriger.

Aber auch für Corredor gibt es interne Hilfe. „Mit Merveille Papela haben wir jemanden, der ein viel besseres Französisch spricht als ich“, sagt Trainer Torsten Lieberknecht und räumt grinsend ein: „Ich spreche nämlich gar keins.“ Zudem habe Christoph Zimmermann immerhin Französisch im Abitur gehabt. „Wir haben intelligente Jungs drumherum, die dafür Sorge tragen, dass die neuen Jungs schnell reinkommen.“

Die Neuzugänge wüssten am Anfang natürlich noch nicht immer, wie sie sich bewegen und auch sonst taktisch verhalten müssten. Im Pokal-Spiel gegen Ottensen habe man aber auch gesehen, dass es dann über Intuition und individuelle Fähigkeiten funktionieren könne. Als Beispiel nennt der Lilien-Coach das 3:1, bei dem Corredor den Ball auf Lidberg in den Strafraum passte, der dann für Vilhelmsson zum Tor auflegte.

Lilien droht kein babylonisches Sprachgewirr

Die Sorge, dass der SV Darmstadt 98 nun in einem babylonischen Sprachgewirr untergeht, ist ohnehin nicht gerechtfertigt. Außer den beiden Neuen sprechen nur Oscar Vilhelmsson, Fraser Hornby und Aleksandar Vukotic kein oder so gut wie kein Deutsch.

Das ist beispielsweise nicht mehr als in der Bundesliga-Saison 2015/16 unter dem damaligen Coach Dirk Schuster. Da standen in Lukasz Zaluska, Luca Caldirola, Slobodan Rajkovic, Junior Diaz und Milan Ivana ebenfalls fünf Akteure im Kader, die kein oder nur wenig Deutsch sprachen.

Ohnehin werden Sprachkenntnisse für den Fußball überschätzt. „Fußball hat seine eigene Sprache“, sagt Lieberknecht und führt aus: „Da ist der Ball. Guck, dass Du ihn ins Tor schießt. Und guck, dass Du Dir keinen fängst. Das wissen die Spieler weltweit.“

Anmerkung in eigener Sache: Der Verweis darauf, dass manche Lilien-Spieler nicht oder nicht so gut Deutsch können, darf kein Anlass sein, mit den Fingern auf diese Spieler zu zeigen. Jeder sollte sich zunächst vor Augen führen, wie schwer es oft fällt, eine andere Sprache gut zu lernen. Und dann ist es keinesfalls so, dass nur bei den Lilien, im Fußball oder in Deutschland Menschen aus anderen Ländern die Sprache nicht perfekt beherrschen. Es gibt auch genug Deutsche, die seit Jahren im Ausland leben und/oder arbeiten und die Sprache des Landes nicht oder kaum beherrschen. Meistens funktioniert die Verständigung trotzdem. Und im Fußball ist das oft noch etwas leichter. 

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Bildquellen

  • IMG_2024-08-20-181445: Fotos Arthur Schönbein/Montage Stephan Köhnlein
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