Wer Isac Lidberg nach den Gründen für seinen Wechsel zum SV Darmstadt 98 fragt, bekommt zunächst die üblichen Antworten: Tolle Gespräche mit dem Trainer und dem Sportdirektor, das große Bemühen des Vereins. Aber dann kommt noch ein Zusatz, den man nicht so unbedingt erwartet hat: Die Empfehlung von seinem Freund und Ex-Lilien-Spieler Thomas Isherwood habe eine gewichtige Rolle gespielt.
Lidberg und Isherwood kennen sich seit der Jugend. Beide stammen aus Stockholm, wuchsen unweit voneinander auf. Von der U15 bis zur U19 spielten sie in der schwedischen Nachwuchsnationalmannschaft. „Ishi ist ein guter Freund für mich“, sagt Lidberg.
Dreieinhalb Jahre spielte Isherwood für die Lilien. Doch im Sommer wurde sein Vertrag nicht verlängert. Seither ist er auf der Suche nach einem neuen Verein. Vor diesem Hintergrund liegt eine Empfehlung nicht unbedingt auf der Hand.
Schweden-Sturm als reizvolle Option
Doch Isherwood habe regelrecht von Darmstadt geschwärmt. „Er hat gesagt, dass die Atmosphäre im Klub großartig sei und es in der Kabine nur nette Jungs gebe. Ich würde meine Zeit hier lieben“, sagt Lidberg, der Anfang September 26 Jahre alt wird. Das habe dann letztlich auch zu seiner Entscheidung für einen Wechsel von Utrecht nach Darmstadt beigetragen.
Den in Darmstadt verbliebenen Schweden Oscar Vilhelmsson hat er bislang dagegen nicht gekannt. Was ihn aber nicht daran hinderte, ihm im Pokal-Spiel gegen Ottensen das 3:1 aufzulegen. „Das nächste Mal ist dann Oscar dran, mir die Vorlage zu geben“, sagt er schmunzelnd.
Gegen einen neuen Schweden-Sturm bei den Lilien hätte Lidberg grundsätzlich nichts einzuwenden. „Wir können eine gute Chemie finden“, sagt er, verweist aber auch darauf, dass es viele gute Spieler im Kader gebe. „Wir haben einen harten Wettbewerb in der Gruppe. Und das ist gut so.“
Gomez und Gyökeres als Vorbilder
Seine Stärken als Spieler sieht er in seiner Lauf- und Sprintstärke. „Ich denke, ich bin gut darin, hinter die Abwehr zu laufen, ich bin ständig in Bewegung und versuche, ständig gefährlich zu sein. Ich bin ziemlich schnell. Und ich kann viel laufen“, sagt er. Besser werden könne er natürlich noch überall, besonders wahrscheinlich im Kopfballspiel und beim Schießen mit dem linken Fuß.
Lidbergs Vorbild in der Jugend war ein deutscher Stürmer: Mario Gomez. „Ich bin als Bayern-Fan aufgewachsen. Das war meine Mannschaft. Er war Stürmer. Ich war Stürmer. So kam das zusammen“, erklärt er. „Er war einfach ein guter Stürmer.“
Aktuell ist Lidberg besonders von Viktor Gyökeres begeistert, mit dem er auch befreundet ist. Der schwedische Nationalstürmer in Diensten von Sporting Lissabon sei unglaublich gut. „Manchmal sieht es so aus, als würde er gegen Kinder spielen. Aber er spielt gegen Top-Verteidiger“, sagt Lidberg bewundernd. „Ich versuche, ihn zu beobachten, was er tut, und dann daraus zu lernen.“
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Bildquellen
- t05SVD-2024-25-blog0040b: Arthur Schönbein
Ich habe Isherwood sehr geschätzt trotz seiner holzigen Art zu spielen. Er hat immer alles gegeben so gut er konnte. War vielleicht manchmal nicht gut genug. Aber in der Innenverteidigung hat er mich mehr überzeugt als Gjasula, der auf der 6er Position besser aufgehoben wäre, meiner Meinung nach.