Ecke Tobias Kempe, Kopfball Aytac Sulu, Tor – so oder ähnlich sah beim SV Darmstadt 98 einst eine wirksame Waffe aus. Doch Standardsituationen sind schon lange keine Stärke der Lilien mehr. Jüngstes Beispiel: Gegen Nürnberg holte das Team 13 Ecken heraus. Tore? Fehlanzeige. Trainer Torsten Lieberknecht sieht das Problem. Doch er macht es nicht an den Standardschützen fest.
„Fakt ist, dass wir in die Standards sehr viel Zeit investieren“, stellt der Lilien-Coach klar und fügt an: „Gegen Nürnberg kamen wirklich alle Bälle – egal wer sie geschlagen hat, aber hauptsächlich von Paul Will – genau dorthin, wo wir sie haben wollten.“
Positionen werden nicht eingehalten
Das Problem sei jedoch, dass im Strafraum immer wieder ein oder zwei Spieler des SV Darmstadt 98 ihre Position nicht perfekt eingehalten beziehungsweise ihre Räume nicht freigemacht hätten, weil sie etwas geschlafen hätten.
Tatsache sei allerdings auch, dass das Team seine Standardgefährlichkeit nach oben geschraubt habe. Und dass viele Standards auch bedeuteten, dass man sich häufig dem gegnerischen Tor angenähert habe.
„Die Jungs außen machen alles richtig“
Für alle die, die sich den mittlerweile 35 Jahre alten Kempe als Standardschützen zurückwünschen, hatte der Coach den Hinweis parat, dass dieser zuletzt auch nicht mehr so perfekte Bälle getreten habe: „Wir hatten in der Vergangenheit Phasen, da haben die Jungs in der Mitte alles richtig gemacht. Und dann kam der Ball nicht, teilweise auch von Tobi in der letzten Saison“, sagt Lieberknecht.
„Jetzt machen die Jungs außen alles richtig und bringen die Bälle perfekt in die Mitte und es sind dann Details, warum der eine oder andere Raum manchmal nicht freigezogen wird.“ Das Problem habe man erkannt und angesprochen. „Jetzt hoffen wir, dass wir es besser machen.“
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Bildquellen
- 2016-HSV-D98-05: Arthur Schönbein