Präsident Rüdiger Fritsch hat bei der Vorstellung von Trainer Florian Kohfeldt dazu aufgerufen, beim SV Darmstadt 98 nicht mehr zurückzublicken, sondern den Blick nach vorne zu richten und die Zukunft mit Zusammenhalt und positiver Energie anzugehen? Wie seht ihr das?
Das Zurückblicken beenden - ist das der richtige Weg beim SV Darmstadt 98?
- Nein, die Fehler der jüngeren Vergangenheit müssen radikal aufgearbeitet werden (69%, 224 Votes)
- Ja, das ständige Zurückblicken tut dem Verein nicht gut (27%, 87 Votes)
- Weiß nicht (4%, 14 Votes)
Total Voters: 325
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Die Umfrage läuft bis Mittwoch, 11. September um Mitternacht.
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Bildquellen
- elv-SVD-2024-25-blog-0001b: Arthur Schönbein
Meinerseits Burgfrieden bis zum 34. Spieltag 2025. Kredit allerdings aufgebraucht.
In meiner Branche gibt es einen regelmäßig wiederkehrenden Prozess, der sich „Retrospektive“ nennt. Man prüft, ob Entscheidungen und Planungen über einen definierten Zeitraum richtig waren und Annahmen sich als richtig erwiesen haben. Dann entscheidet man als Team, ob und was angepasst werden muss. Das ist ein Team-interner Prozess. Das Ergebnis der „Retro“ wird nur dann öffentlich gemacht, wenn sich für externe Anpassungen ergeben. Ernsthafte Korrekturen kann es aber nur geben, wenn alle beteiligten ehrlich und zielorientiert mitmachen. Ohne maximales, gegenseitiges Vertrauen wird man nichts erreichen.
Man hat in der Sommerpause analysiert und Entscheidungen getroffen. Ob man dabei objektiv und ehrlich zu sich war, maße ich mir nicht an zu beurteilen. Der Tabellenplatz und Lieberknechts Rücktritt sprechen allerdings nicht dafür.
Unter der Ägide von Herrn Fritsch wird es keine “ Retro “ geben. Er hat einfach kein Interesse eigene Fehlentscheidungen öffentlich aufzuarbeiten und schon garnicht zuzugeben, außer Malle, maximal..JAJA, 0,0 Tranzparenz.
Geht alles so weiter wie die letzten 15 Monate.
In diesem Sinne
LILIEBLUEHEART
Welcher Verein macht denn soetwas?
Natürlich würde es mich persönlich freuen, wenn wir einen Blick hinter die Kulissen bekommen würden, aber Interna sind Interna, weil sie eben intern bleiben sollen. Deswegen machen andere Vereine das auch nicht.
Wenn man eine übertriebene Erwartungshaltung hat und die dann nicht erfüllt wird, liegt das Problem doch nicht beim Verein, sondern bei denen, die soetwas fordern.
Anne Baumann for PRESIDENT !!!!!!
LILIEBLUEHEART
„Weiß nicht“
Fritsch hat den Zeitpunkt verpasst, alles zu Lieberknecht-Trennung VOR der Trainervorstellung von Kohfeldt zu kommunizieren.
Der vorläufige Schlusstrich hätte sich dann deutlich leichter ziehen lassen und Kohfeldt wäre bei „seiner“ PK von Lieberknecht-Themen verschont geblieben. So blieben Fragen im Raum, die in Form und Inhalt ungenügend beantwortet wurden. Ich kann mich damit anfreunden, dass einige Themen bis zur JHV (nächsten Monat?) warten können. Aber das Thema Kommunikation verfolgt uns: Auch das Rumgedruckse zur Nichtnennung von Vertragslaufzeiten… was soll das? Entweder man hat gute Argumente dafür, dann einfach nennen – oder man möchte die Argumente nicht nennen, dann muss man trotzdem eine Antwort griffbereit haben.
Das Argument für das Nicht-Nennen der Vertragslaufzeiten ist doch wohl ein ganz einfaches: Der Verein hat nichts davon, wenn die Zahlen in der Öffentlichkeit sind. Deswegen machen andere Vereine das auch.
Nur um mal ein aktuelles Beispiel zu nennen: Kaum in Kiel angekommen, hat Wehlmann bei Kiel auch durchgesetzt, dass keine Zahlen mehr genannt werden. Union Berlin macht das auch so. Das ist also keine untypische Geheimniskrämerei.
Nicht zurückblicken wollen heißt in die Vermeidung gehen . Vermeiden bedeutet , unangenehme Dinge zu ignorieren oder weg zu wischen . Ich kann das teilweise nachvollziehen , weil eine Aufarbeitung viel Zeit und Kraft raubt , die für aktuelle Dinge dann fehlt . Nur steht der Verein im Fokus vieler Menschen und täte gut daran , seinen guten Ruf wieder zu rehabilitieren .
Rüdiger Fritsch machte auf mich einen desolaten Eindruck . Er wirkte unorganisiert und nervlich angefressen . Ich denke der Rücktritt von Torsten hat ihm sehr zugesetzt . Nichtsdestotrotz müßen wir jetzt nach vorne blicken , denn uns bleibt keine Zeit uns groß zu berappeln .
Ich frage mich ganz ernsthaft, wie eine öffentliche Aufarbeitung aussehen soll. Soll man Scout X an den Pranger stellen, weil er glaubte, dass Stojilković ein toller Spieler und eine Verstärkung sei? Soll man Stojilković an den Pranger stellen, weil er die Erwartungen nicht erfüllte? Soll man fast den kompletten Kader öffentlich bloßstellen, weil man vielleicht dachte, dass da zumindest einige in der 1. Liga den nächsten Schritt gehen würden, was aber letztlich kaum einer tat?
Wie gesagt, interessieren würde mich das auch, aber täte sich der Verein einen Gefallen damit, Leute blosszustellen und damit zukünftige Nezugänge (in welchem Bereich auch immer) abzuschrecken?
Im Grunde kann man erst Dinge beenden die abgearbeitet sind und einen Haken daran gesetzt wurde.
Fritsch macht es sich in solch einer verantwortungsvollen Position zu einfach. Es gibt sicherlich noch einige offene Fragen und Klärungsbedarf, spätestens an der JHV.
Wer auf eine einfache klare Frage so dermaßen in die Bredouille kommt und herumstammelt, hat definitiv etwas zu verbergen.
Am Bölle wird keine klare und transparente Sprache mehr gesprochen, Fehler machen immer nur die anderen. Transparenz ist unerwünscht. Wo bleibt die Lilienfamilie??? In einer gut funktionierenden Familie wird offen über alles gesprochen.
Mir ist das etwas zu einfach für jemanden der in so einer verantwortungsvollen Position ist und einfach einen Schlussstrich ziehen möchte. So einfach ist das nicht Herr Fritsch.
Nicht wir schaden mit den Fragen dem Verein, sondern sie mit ihrem Schweigen und Gedruckse.
Ich lege Ihnen noch einmal dringend den Positionierungscoach Christoph Fogel ans Herz. „Mit Fehlern umgehen: Fehler eingestehen und daran wachsen“. Das sind nämlich Dinge, die elementar wichtig sind für Personen die in der Verantwortung stehen.
Früher hieß es doch immer, demütig bleiben und nie vergessen wo man einmal hergekommen ist. All das soll nun auf einmal nicht mehr zählen? Wahrscheinlich sollen nur die begangenen Fehler und Gelder die verschleudert wurden unter den Teppich gekehrt werden?
Deine Anmerkungen sind wie immer sehr treffend und sind sachlich.
Aber der Präsident ignoriert unsere berechtigten Fragen in dem dazu Aufruft die Vergangenheit zu vergessen. Das ist eine neue Interpretation unseres Motto „aus Tradition anders“ hin zur Geheimbundmentalität. Dieser Weg kann die Fans vom Verein trennen und dies sollte nicht geschehen.
Herr FRITSCH beantworten Sie offen und ehrlich unsere berechtigten Fragen nur so kann wieder ein optimaler Support im Stadion gelingen.
Ich finde die Antwortmöglichkeiten unglücklich. Zurückblicken oder Fehler aufarbeiten, das Eine schließt ja das Andere nicht aus. Natürlich muss man Fehler aufarbeiten, nur dann ergibt ein Rückblick auch Sinn. Aber ständig nach hinten sehen, nur um darüber zu lamentieren, das bringt gar nix. Deshalb kann ich auch keine Antwort anklicken.
Zugegeben sind die Antwort-Kategorien nicht ganz einfach zu formulieren. Gemeint ist: Spricht man weiter über Malle, die Kirsche und die verkorkste Bundesliga-Saison? Oder hakt man das ab und blickt nach vorn? Die Mehrheit bislang ist ja bislang für eine radikale Aufarbeitung. Bin gespannt, ob das nur die Forderung der Internet-Bubble ist oder ob bei der Mitgliederversammlung in den kommenden Wochen auch mal Kritik geäußert wird. Denn da gehört sie eigentlich hin.
Vollkommen richtig. Die Mitgliederversammlung ist das oberste Organ eines Vereins. Hier können Mitglieder ihre Meinung kundtun, Anträge stellen und über Tagesordnungspunkte abstimmen. Soweit so gut, halt Verein im klassischen Sinne.
Allerdings setzt dies voraus, dass tatsächlich eine Transparenz geschaffen wird, die es den Mitgliedern ermöglicht, die Handlungen des Vorstandes nachvollziehen und abschließend beurteilen zu können. Ich kann verstehen, dass dies viele Mitglieder fordern. Allerdings stellt sich die Frage, ob dies bei einem Verein mit ausgeprägten Wirtschaftsbetrieb (Profifussball) tatsächlich möglich, realistisch und sinnvoll ist.
Allerdings sollte der Vorstand jederzeit in der Lage sein, die Strategien und deren operativen Umsetzungen zu kommunizieren, und bei Bedarf zu erklären. In diesem Punkt sehe ich persönlich Umsrtzungsdefizite.
Gruß aus Griesheim
Ich bin der Meinung, dass man die Frage nicht so eindeutig beantworten kann.
Der Satz kam ja auch von Florian Kohfeldt. Aus seinem Mund ist er auch absolut in Ordnung. Was soll er sich dabei mit reinhängen, war er doch nicht dabei. Er muss nach vorne blicken, muss dabei die Mannschaft mitnehmen und das am besten mit Spielern, die schnellstmöglich ihren Rucksack mit Altlasten loswerden.
Präsidium und Staff sollten im Sinne des Kommentars von Raininho aufarbeiten. Ob allerdings Tabellenplatz und Lieberknechts Rücktritt gegen eine interne Aufarbeitung sprechen ist interpretativ.
Ich maße mir aber nicht an zu sagen, dass eine solche Aufarbeitung nicht stattgefunden hat. Es wäre dann auch wünschenswert die Ergebnisse einer solchen Aufarbeitung öffentlich zu machen, das ist aber in keiner Weise verpflichtend und auch nicht immer angebracht.
Ich hoffe darauf, dass möglichst alle Fans Florian Kohfeldt eine faire Chance geben, dass wir wieder und weiterhin unsere Mannschaft vollends unterstützen und natürlich dass wir wieder erfolgreicheren Fußball unserer Lilien sehen!
Wenn man sich eine Meinung bzgl. der vom Präsidium nach aussen hin kommunizierten Infos machen muss, wurde anscheinend (fast) gar nichts aufgearbeitet – LEIDER !!!
Selbst bei der Kohfeldt-Vorstellung wollte Fritsch ja (mal wieder) keine eigenen Fehler bzgl. der voreiligen Vertragsverlängerung mit Lieberknecht zugeben…!!!
Es gibt passend zwei Aussagen berühmter Männer, die ich für mich in den letzten Jahren/Jahrzehnten verinnerlicht habe …
„Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft.“ (Wilhelm von Humboldt)
und, noch prägnanter und klarer:
„Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten.“ (August Bebel)
Wenn er das wirklich meint, sollte er allerdings konsequenterweise auch darauf verzichten, immer wieder herauszustreichen, welche sensationelle Entwicklung der Verein in den letzten 15 Jahren genommen hat. Auch an der hat er einen maßgeblichen Anteil, er würde sich also durchaus auch ein wenig seines eigenen Ruhms berauben, wenn er nicht mehr öffentlich zurückblicken möchte. Deshalb wäre eine ehrliche Aufarbeitung dessen, was in den letzten – sagen wir mal vier, fünf Jahren schiefgelaufen ist, auch ihm selbst insgesamt mehr zur Ehre gereichen.