Der SV Darmstadt 98 hat sein erstes Saisonspiel furios gewonnen. Lilienblog-Autor Stephan Köhnlein tritt dennoch auf die Euphoriebremse:
Wenn der SV Darmstadt 98 aus einem 0:3 noch ein 5:3 macht, dann ist das ohne Frage ein Spiel für die Geschichtsbücher. Freude ja – und vor allem Hoffnung, dass die Saison von nun an besser verläuft. Aber auch hier gilt: den Ball flach halten. Genauso wenig wie vorher alles schlecht war, ist jetzt alles gut.
Legen wir den Finger in die Wunden:
- Die ersten 40 Minuten waren katastrophal. Die Lilien haben dabei einen angeschlagenen Gegner systematisch aufgebaut. Symptomatisch die Fehlerkette vor dem 1:0 der Schalker über Fraser Hornby, Aleksandar Vukotic und Marcel Schuhen.
- Die Abwehr ist nach wie vor keine Bank, wackelte gegen Schalke wieder einmal mehrfach bedenklich und ließ drei Gegentore zu.
- Krämpfe bei Fraser Hornby und Andreas Müller nach rund einer Stunde zeigen: Es gibt Defizite bei der Fitness.
- Nach wie vor hat die Mannschaft Phasen, in denen sie viel zu passiv agiert und zu weit weg vom Gegner steht. In den entscheidenden Phasen hatte man Glück, dass Schalke den Sack nicht zugemacht hat. Ein stärkerer Gegner hätte die Lilien am Freitag aus dem Stadion geschossen.
Freuen dürfen wir uns auch:
- Eine Mannschaft, die ein 0:3 dreht, hat auf jeden Fall eine große Moral.
- Der erste Saisonsieg – dazu noch auswärts – entspannt die Situation beim SV Darmstadt 98 deutlich.
- Fünf Tore sind großartig. Zuletzt durften die Lilien-Fans über so viele Tore in der Saison 2021/22 jubeln. Damals gab es sogar ein 6:0 über Erzgebirge Aue.
- Im Dreifachtorschützen Isac Lidberg hat der Verein schon jetzt einen sehr guten Griff bei den Neuzugängen gemacht. Und auch die Neuen Sergio Lopez und Guille Bueno deuteten auf den Außenpositionen ihr Potenzial an.
Fazit
Was der furiose Sieg bei Schalke für den SV Darmstadt 98 tatsächlich wert ist, zeigt sich am kommenden Wochenende, wenn es gegen Magdeburg geht. Dann muss die Mannschaft nachlegen und so auch die leidgeprüften Fans am Böllenfalltor wieder für sich gewinnen.
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Bildquellen
- SVD-f95-2024-25-blog-0034: Arthur Schönbein