Kai Klefisch sieht trotz der Niederlage gegen Magdeburg eine Leistung, auf die der SV Darmstadt 98 aufbauen kann. Zudem spricht der Mittelfeldmann über eklige Gegenspieler, erklärt seine ungewohnte Position und freut sich über einen neuen Kollegen.
Kai, wie enttäuscht seid ihr nach dem Spiel?
Super enttäuscht. Wir sind gut in die Partie gekommen. Wir wussten, dass Magdeburg einen besonderen Spielstil hat und haben gut dagegengehalten. In der Anfangsphase haben wir klar die besseren Chancen, hätten nach der Führung noch zwei Tore mehr machen müssen. Dann bekommt Magdeburg die Überhand. Wir wussten, dass solche schwierigen Momente kommen, haben das trotzdem gut gemacht. Und dann kriegen wir durch eine schlechte Zuteilung in der Mitte unnötigerweise das Gegentor. Wir haben weiter gekämpft, später auch die gelb-rote Karte erzwungen. Am Ende war es ein Spiel auf ein Tor. Leider hatten wir heute nicht den Lucky Punch. Aber ich finde, wir können auf diese Leistung aufbauen. Wir haben gegen Top-Mannschaft gespielt. Trotzdem tut es tut weh, den Fans nicht mal einen Heimsieg zu bescheren.
Du hast von einer schlechten Zuteilung in der Mitte gesprochen, die man gerade beim 1:2 gesehen hat. Aber Magdeburgs Livan Burcu hat doch auf der rechten Abwehrseite bei euch gemacht, was er will. Wie war das möglich?
Es ist eklig, solche Leute zu verteidigen, die einen tiefen Schwerpunkt haben, Dribbler sind. Man muss aber auch sagen, dass es in der Liga nicht so viele gibt, die sowas drauf haben. Solche Spieler muss man auch mal doppeln und nicht zum Abschluss kommen lassen. Aber man sollte da jetzt keinem von uns einen Vorwurf machen. Wir verteidigen zusammen, wir spielen offensiv zusammen und wenn wir ein Tor kassieren, dann war nicht einer Schuld, sondern alle.
Du selbst hast heute auch deutlich offensiver gespielt als die letzten Male, warst lange Zeit auf der Zehner-Position. Was war der Grund?
Magdeburg hat wie gesagt einen besonderen Spielstil. Die haben einen Torwart, der als elfter Mann mitspielt. Deswegen muss man ein bisschen umstellen, um gegen den Ball zu arbeiten und um in die Zweikämpfe zu kommen. Deswegen haben wir es versucht mit einer Sechs und mit mir auf der Zehn.
Als Neuzugang Philipp Förster nach rund einer Stunde kam, hatte man das Gefühl, dass ein Ruck durch die Mannschaft gegangen ist. Wie war dein Eindruck?
Philipp macht einen sehr guten Eindruck. Er passt super ins Team, hat sich super eingefunden. Der wird uns noch Spaß machen.
Nach dem Schalke-Spiel war Hoffnung rund um die Mannschaft aufgekommen. Wie groß ist jetzt der Rückschlag?
Eine Niederlage ist immer ein Rückschlag. Ich finde aber nicht, dass man das Spiel grundsätzlich so bewerten sollte. Kämpferisch, läuferisch waren wir dabei. Wir haben uns Torchancen herausgespielt gegen einen Top-Gegner. Das macht uns Mut, und ich finde, diese Sachen sollte man in den Vordergrund stellen. Wir sind mutig. Den Aufschwung, den wir auf Schalke bekommen haben, haben wir auch weiter. Wir werden zurückschlagen.
(Das Gespräch mit Kai Klefisch haben wir nach dem Spiel in der Mixed Zone aufgezeichnet und dokumentiert)
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Bildquellen
- SVD-f95-2024-25-blog-0007: Arthur Schönbein