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Die drei größten Baustellen der Lilien

SV Darmstadt 98 - 1. FC Magdeburg

SV Darmstadt 98 - 1. FC Magdeburg

Abwehr, Mittelfeld und Sturm – es zwickt gerade in jedem Mannschaftsteil beim SV Darmstadt 98. Eine Lilienblog-Analyse:

Abwehr – keine Sicherheit

In der Aufstiegssaison 2022/23 war die Lilien-Abwehr die beste im deutschen Profifußball. Doch schon in der Bundesliga zeigte sich, dass sie den erhöhten Anforderungen nicht genügt. Und auch am vergangenen Wochenende gegen Magdeburg erwies sie sich nicht als sattelfest. Dabei erwischten Clemens Riedel und Sergio Lopez auf den beiden rechten Positionen der Viererkette einen besonders schwarzen Tag. Sie bekamen Magdeburgs Livan Burcu überhaupt nicht in den Griff und sahen bei den beiden Gegentoren schlecht aus.

Deutlich besser agierten diesmal der zuletzt viel gescholtene Aleksandar Vukotic sowie Dortmund-Leihgabe Guille Bueno, die die linke Hälfte der Abwehrkette einnahmen. Allerdings gab es auch hier noch Abstimmungsprobleme, wie eine Szene in der Schlussphase zeigte: Bueno achtete in der Vorwärtsbewegung nicht auf den ballführenden Mitspieler Vukotic hinter ihm, was der Serbe mit einer verärgerten Geste quittierte.

Schon wieder ein Gegentor – mit 16 Treffern hat der SV Darmstadt 98 die drittschlechteste Defensive der Liga.

Insgesamt hat sich die Umstellung von der Dreierkette, mit der Ex-Trainer Torsten Lieberknecht meist hatte spielen lassen, auf eine Viererkette noch nicht ausgezahlt. Wenn man das Elversberg-Spiel teilt, in dem die Mannschaft mit Dreierkette zwei Tore kassierte, anschließend auf Vierkette umstellte und sich nochmals zwei Gegentore fing, so haben die Lilien bislang die eine Hälfte ihrer 16 Gegentore mit Dreier- und die andere Hälfte mit Viererkette kassiert. Aktuell hat die Mannschaft die drittschwächste Abwehr der Liga.

Große personelle Optionen hat Kohfeldt ohnehin nicht. Christoph Zimmermann und Matej Maglica plagen sich immer wieder mit Blessuren herum, konnten zudem bei ihren Einsätzen in dieser Saison nicht für mehr empfehlen.

Mittelfeld – ein Hoffnungsträger

In die Saison war der SV Darmstadt 98 mit einer Doppelsechs gegangen, die von den beiden Neuzugängen Kai Klefisch und Paul Will besetzt wurde. Nach dem Kreuzbandriss Wills übernahm Andreas Müller die Position. Deutlich wurde bei der Formation, dass es immer wieder große Lücken zwischen der Defensive und der Offensive gab.

Gegen Magdeburg stellte Kohfeldt auf Raute um, beorderte Klefisch auf die vordere Position. Auch hier war der Effekt eher überschaubar. Deutlich wurde auch, dass die Spieler wenig nach vorne ins Pressing gingen. In mindestens zwei Szenen trieben sowohl Killian Corredor als auch Fraser Hornby ihre Mitspieler im ersten Durchgang dazu an, die ballführenden Mageburger früher zu attackieren. Doch es folgte niemand.

Neuzugang und Hoffnungsträger Phillip Förster (Mitte) bei seinem Debüt gegen Magdeburg

Erst mit der Einwechslung von Neuzugang Philipp Förster wurde das besser. Der ehemalige Bochumer und Stuttgarter zeigte viel Präsenz und zog auch seine Mitspieler mit, früher anzugreifen. Der zuletzt vereinslose 29-Jährige wird allerdings noch etwas brauchen, um seinen Rückstand nach knapp vier Monaten ohne Spielpraxis wieder aufzuholen.

Angriff – einer macht besonders Sorgen

Während Neuzugang Isac Lidberg im fünften Liga-Spiel sein fünftes Tor erzielte, mühte sich Nebenmann Fraser Hornby wieder einmal erfolglos und agierte sehr unglücklich. Seit einem guten Jahr ist der Schotte am Böllenfalltor, verpasste dabei den größten Teil der vergangenen Saison verletzungsbedingt.

Ein Tor per Elfmeter gelang ihm bislang im vorangegangenen Spiel gegen Schalke per Elfmeter. Allerdings hatte er in der Partie mit einem haarsträubenden Fehlpass die Schalker Führung eingeleitet. Ein wirklich gutes Spiel hat er – trotz des Lobs von Kohfeldt und zuvor auch Lieberknecht für seine Trainingsleistungen – im Lilien-Trikot noch nicht gezeigt. Insgesamt ist Hornby damit weit unter den Erwartungen. Und im Publikum regt sich zunehmend Unmut, wenn dem Schotten etwas nicht gelingt.

Kommt nicht in Schwung – Fraser Hornby nach seiner Auswechslung gegen Magdeburg.

Fynn Lakenmacher hat sich bislang als Alternative zu Hornby auch nur bedingt aufgedrängt, braucht womöglich auch noch Zeit, um an das Niveau der Liga heranzukommen. Schmerzlich vermisst wird in diesem Zusammenhang Oscar Vilhelmsson. Der schwedische Angreifer fehlt seit Wochen wegen Adduktorenproblemen, soll aber bald zurückkehren. Allerdings war Vilhelmsson in seinen nunmehr gut zwei Jahren extrem verletzungsanfällig, musste immer wieder pausieren.

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Bildquellen

  • SVD-fcm-2024-25-blog-0022: Arthur Schönbein
  • SVD-fcm-2024-25-blog-0024: Arthur Schönbein
  • SVD-fcm-2024-25-blog-0025: Arthur Schönbein
  • SVD-fcm-2024-25-blog-0016: Arthur Schönbein
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