Emotionen, die Top-Personalien und auch etwas Kritik – nach dem denkwürdigen 5:1 des SV Darmstadt 98 gegen Köln stand Trainer Florian Kohfeldt in einer Medienrunde Rede und Antwort. Der Lilienblog hat die wichtigsten Aussagen dokumentiert.
… über den ersten Heimsieg nach mehr als einem Jahr:
Wenn du gegen Köln zu Hause gewinnst, dann ist das erstmal sehr gut. Erst recht, wenn du nach einem Jahr das erste Heimspiel gewinnst. Das war für mich persönlich nie so ein Riesenthema, weil ich das Jahr ja auch nicht mitgemacht habe. Aber man hat es gemerkt auf der Tribüne, danach in der Kurve, was das hier für die Leute bedeutet hat. Emotional haben wir eine Riesenchance genutzt.
… über eine Phase, in der das Spiel hätte kippen können:
Ich glaube, wir hatten in der ersten Halbzeit wirklich Glück, dass wir nach dem Ausgleich direkt das 2:1 machen. Sonst hätte das eine ganz wackelige Phase werden können. Wir haben uns schwergetan, das taktisches Überladen der Flügel durch die Kölner zu kontrollieren. Da ist zwar nicht viel passiert, aber ich habe gemerkt, dass die Jungs da eine Lösung brauchten, die wir zunächst nicht auf dem Platz gefunden haben. In der zweiten Halbzeit haben wir dann eine gute Mischung gefunden aus Ballbesitz, hohem Anlaufen, effektiv nach vorne zu spielen und Torchancen zu kreieren. Wenn du 5:1 gewinnst, kannst du natürlich sagen, dass alles gut ist. Aber das Spiel hat genug Dinge gezeigt, an denen wir definitiv weiter arbeiten sollten und müssen.
… über Fraser Hornby und dessen zwei Tore und eine weitere Vorlage:
Natürlich habe ich mich sehr für Fraser gefreut. Ich halte ihn für einen sehr guten Stürmer. Und trotzdem muss er weiter liefern. Die anderen machen das nämlich auch sehr gut. Also für mich war Fynn Lakenmacher heute eine unfassbar gute Einwechslung, Super auch Luca Marseiler, der reinkam. Killian Corredor bereitet ein Tor vor, Isac Lidberg schießt wieder ein Tor. Philipp Förster hat jetzt auch nicht so schlecht gespielt. Ich habe Fraser dann nach einer Stunde rausgenommen, weil er am Limit war und ich nicht warten wollte, dass er erst fünf schwache Minuten hat. Und ein bisschen spielte vielleicht auch eine Rolle, dass ich ihm den Moment im Stadion geben wollte.
… über Tobias Kempe:
Jemand, den ich heute besonders erwähnen möchte, ist Tobias Kempe. Es hat mir super gefallen, wie er sich nach dem Spiel verhalten hat, wie er sich gefreut hat. Einfach für alle. Wir haben so jemanden wie ihn in der Hinterhand, auch wenn das heute nicht der Moment für ihn war.
… über Philipp Förster:
Ich finde Spieler sehr gut, die andere Spieler um sich herum besser machen. Philipp kann so ein Spieler sein, sowohl mit als auch gegen den Ball. Ich bin ganz ehrlich: Gegen den Ball überrascht er mich. Das hatte ich so nicht auf dem Zettel, als wir ihn verpflichtet haben, wie clever und wie wie schlau er verteidigen kann. Mit dem Ball schießt er für mein Empfinden fast noch zu wenig. Er sucht immer den Mitspieler, sucht die Situation, den anderen zu bedienen. Da würde ich mir wünschen, dass er eigennütziger wird. Anfang der zweiten Halbzeit hat er das dann auch teilweise übertrieben und einige Ballverluste gehabt. Da sage ich: Spiel klar, spiel raus aus dem Druck und warte nicht. Trotzdem: Bislang liefert total das ab, was wir uns von ihm erhofft haben.
… über sein Programm nach dem Spiel
Schlafen wird erstmal schwierig. Ein paar Freunde sind im Stadion, da gehe ich noch mal vorbei. Dann fahre ich ins Hotel. Morgen haben wir um 10 Uhr Training. Schon um 9 Uhr ist Treffpunkt. Übermorgen ist frei.
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Bildquellen
- SVD-fcm-2024-25-blog-0044: Arthur Schönbein