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Auch wenn Fynn Lakenmacher als Joker kein Tor erzielte, so trug er doch maßgeblich zum 5:1-Sieg des SV Darmstadt 98 über Köln bei. Danach wurde dafür von den Verantwortlichen mit Lob überschüttet.

Beim Stand von 3:1 war der 24 Jahre alte Angreifer für den überragenden, aber ausgepumpten Fraser Hornby gekommen. „Der Trainer hat mir gesagt, dass das Spiel noch nicht vorbei ist, es eine wichtige Phase ist und die nächsten Minuten ganz entscheidend werden“, sagte Lakenmacher. Und der besagte Trainer Florian Kohfeldt sprach danach von einer „unfassbar guten Einwechslung“.

Ähnlich sah es Sportdirektor Paul Fernie: „Fynn war nach seiner Einwechslung bärenstark – wie er seinen Körper einsetzt und welche Laufwege er macht. Er war in der zweiten Halbzeit genau die Entlastung für die Mannschaft, die wir gebraucht haben.“ Und trotz dieser Lobeshymnen hat sich die Situation für den im Sommer vom TSV 1860 München verpflichteten Angreifer in den vergangenen Wochen nicht gerade verbessert.

Freude über die Tore des Konkurrenten

Zu Saisonbeginn war der 1,88-Meter-Hüne, dem wegen seines blonden Zopfs eine Ähnlichkeit mit Erling Haaland nachgesagt wird, noch einer der Top-Kandidaten für die vorderste Front der Lilien-Offensive: Zweitliga-Debüt am ersten Spieltag, erster Startelf-Einsatz am zweiten Spieltag. Auch die folgenden Partien stand er unter dem damaligen Trainer Torsten Lieberknecht noch in der Anfangsformation, profitierte dabei auch vom Ausfall von Oscar Vilhelmsson, der sich wochenlang mit Adduktorenproblemen herumschlug.

Doch im August legten die Lilien mit Isac Lidberg und Killian Corredor für die Offensive nach. Seit dem Trainerwechsel von Lieberknecht zu Kohfeldt kam Lakenmacher nur noch als Joker zum Einsatz. Und jetzt trifft auch noch Hornby, dem Lakenmacher von der Statur am ähnlichsten ist. „Ich freue mich total für Fraser“, sagt er kollegial. „Wir haben ja auch mitbekommen, dass er in der Kritik stand.“ Aber gegen Köln habe Hornby bewiesen, wie stark er sei. „Wir sind ein Team, da gehören alle dazu.“

Zwei Planstellen für mindestens vier Stürmer

Vor dem Hintergrund, dass Lakenmacher als eher junger Drittliga-Spieler sich noch an die höhere Spielklasse gewöhnen muss, nimmt der verschärfte Konkurrenzkampf im Sturm etwas Druck von ihm. Die überzogenen Erwartungen, die Lilien nach vorne zu schießen, sind inzwischen auf mehreren Stürmer-Schultern verteilt. „Als Angreifer ist es geil, mit zwei Stürmern zu spielen. Dadurch bekommen wir eine brutale Wucht vorne“, sagte Lakenmacher. „Wir haben vorne in der Breite richtig gute Spieler, die den Gegner unter Druck bringen.“

Doch es sind auch nur zwei Planstellen für mindestens vier Kandidaten. Mit der Rückkehr von Vilhelmsson, der gegen Köln ebenfalls eingewechselt wurde, ist der Konkurrenzkampf weiter gewachsen. Kohfeldt freut das. Angesprochen auf Hornbys Gala gegen Köln erklärte der Darmstadt-Trainer:  „Ich halte ihn für einen sehr guten Stürmer, und trotzdem muss er weiter liefern. Denn die anderen machen das auch sehr gut.“ Und im gleichen Atemzug mit Lakenmacher nannte Kohfeldt auch Luca Marseiler, der meist auf den Flügeln zum Einsatz kam, aber auch in der Spitze spielen kann. Lidberg steht mit seiner unglaublichen Quote von sieben Toren in sieben Liga-Spielen aktuell ohnehin nicht zur Diskussion.

Ein Tor würde dem Spieler guttun

Es deutet einiges darauf hin, dass sich Lakenmacher vorerst weiter mit der Rolle des Jokers begnügen muss. Bislang kam er immerhin in jedem Saisonspiel zum Einsatz. Zwei Vorlagen stehen für ihn zu Buche. Tore sind aber bislang Fehlanzeige. Ein Torjäger war der Spross einer Handballer-Familie aber ohnehin noch nicht. In seiner bislang erfolgreichsten Seniorensaison erzielte er für die Münchner Löwen in der vorletzten Drittliga-Spielzeit acht Treffer.

Ein Tor würde dem Spieler guttun und sein Standing deutlich verbessern. Das hat man gerade schon bei Hornby gesehen. Bei Lakenmacher ist die Sehnsucht nach dem ersten Zweitliga-Tor jedenfalls groß, auch wenn er sich deswegen nicht unter Druck setzen lassen will: „Jeder Stürmer will Tore schießen“, sagt er. „Ich gebe weiter Gas. Dann wird es schon klappen. Da mache ich mir gar keinen Kopf.“

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Bildquellen

  • t05SVD-2024-25-blog0040a: Arthur Schönbein

2 Kommentare

  • Astrid sagt:

    In meinen Augen haben die beiden ( Fraser und Fynn ) wenig gemeinsam , was die Statur angeht . Fynn ist eine echte Maschine , wie schon häufiger erwähnt , mit einem Kindegesicht ; ) Sehr kräftig und muskulös . Leichtfüßigkeit nicht so gut vorstellbar . Fraser ist viel feingliedriger und dadurch vielleicht beweglicher . Ist aber nur mein Eindruck .

  • De Maddin sagt:

    Fynn Lakenmacher hat eine frappante Ähnlichkeit mit Erling Haaland. Und auch körperlich geht er genauso zur Sache. Die Tore werden kommen. Ich glaube daran, dass wir in etwa einem Monat die Möglichkeit haben werden, vier Stürmer beliebig zu kombinieren, die in jeder Kombi Gefahr ausstrahlen werden.

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