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Nach dem Spiel gegen Ulm sprach Trainer Florian Kohfeldt über seine zwiespältige Stimmung nach dem 1:1, ein Lob, das ihm nicht gefallen hat, und sprach eine Warnung aus. Zudem äußerte er sich über ein fragwürdiges Handspiel und ein Sorgenkind im Kader des SV Darmstadt 98. Die Aussagen des Lilien-Trainers nach Stichpunkten:

… die Entwicklung der Mannschaft

Er ärgere sich „brutal“, dass seine Mannschaft nicht drei Punkte geholt habe. Es habe Momente gegeben, in denen die Lilien die Partie auf ihre Seite hätten ziehen können. Aber die Reaktion seines Teams habe ihm gefallen. „Vor ein paar Wochen wären wir nicht in der Lage gewesen, in so einem Spiel bewusst die Kontrolle zu behalten“, sagte er. Da sehe man eine Entwicklung, die sogar etwas schneller gehe, als er sich das zunächst erhofft hatte. Nicht so gefallen habe ihm dagegen das gut gemeinte Lob seines Ulmer Kollegen Thomas Wörle. Der hatte gesagt, dass der SV Darmstadt 98 am Ende der Saison ganz woanders stehen werden, wenn sich diese Entwicklung so fortsetze. „Wir müssen extrem wachsam sein“, warnte Kohfeldt. Dabei verwies er auf die Tabelle, in der die Lilien nur zwei Punkte vor dem Abstiegsrelegationsrang liegen.

… die strittige Handszene in der 71. Minute im Ulmer Strafraum

Ihn würde die Linie hinter der Entscheidung interessieren, sagte Kohfeldt mit Blick auf die strittige Szene in der 71. Minute. Schiedsrichter Sören Storks hatte entschieden, keinen Handelfmeter zu geben ,und der VAR schritt nicht ein. „Ich könnte die Argumentation verstehen, wenn es hieße: Der Ball kam aus zu kurzer Distanz“, sagte Kohfeldt. Aber der Schiedsrichter habe mit seiner Geste signalisiert, dass die Hand des Spielers am Körper gewesen sei. Die Hand sei aber ganz klar weg vom Körper gewesen. „Das war eine klar falsche Wahrnehmung, die er hatte. Da muss der VAR eingreifen“, sagte Kohfeldt. Hinzu komme, dass der Ball aufs Tor gegangen sei.

… ein Sonderlob für Sergio Lopez

Beim Umschaltspiel sieht Kohfeldt ebenfalls noch Luft nach oben, weil das oft noch zu lange dauere. Man habe das in einigen Situationen gesehen, als seine Mannschaft den Ball auf der Sechserposition hatte: „Dann wird geguckt, dann wird geguckt, dann wird geguckt, dann wird wieder abgebrochen und dann fangen wir wieder bei null an“, kritisierte der Coach. Gut habe das dagegen Sergio Lopez in der zweiten Halbzeit gemacht. „Ich glaube, die Ulmer hatten die ganze Zeit das Gefühl, wenn der den Ball hat, geht etwas.“ Aber trotzdem habe Lopez auch immer den Moment gesehen, wenn es keine Möglichkeit gegeben habe. Seine Mannschaft müsse da noch eine andere Körpersprache und ein anderes Selbstverständnis entwickeln.

… die plötzlichen Ausfälle

Erstmals in Darmstadt hatte Kohfeldt gegen Ulm erwogen, das System zu verändern. In welche Richtung, wollte er nicht verraten. Dass er das nicht tat, lag auch an den kurzfristigen Ausfällen von Luca Marseiler und Oscar Vilhelmsson. „Gestern war ein richtig beschissener Tag, weil Luca krank war und bei Oscar die Entzündung auftrat“, sagte er. Gerade für einen Spieler wie Marseiler wäre das Spiel gegen Ulm vom Allerfeinsten gewesen. Bei Marseiler sieht es gut aus, dass er für das Pokalspiel am Mittwoch in Dresen wieder fit wird. Bei Vilhelmsson, der gerade er langwierige Adduktorenprobleme überwunden hatte, sieht es dagegen schlechter aus. Die Gründe für die Entzündung im Beckenbereich sind noch unklar, es sollen weitere Untersuchungen folgen. „Die Hauptaufgabe für uns alle ist, ihn stabil zu kriegen“, sagte Kohfeldt.

… die Rolle von Fabian Nürnberger beim 1:1

Obwohl das Tor der Ulmer über die linke Abwehrseite der Lilien fiel, nahm Kohfeldt Nürnberger da aus der Verantwortung. „Das Thema entsteht für mich dahinter“, sagte er. „Das war heute für beide Außenverteidiger ein schwieriges Spiel, auch nach vorne. Ich würde Fabi jetzt nicht in den Himmel loben nach dem Spiel, aber ich würde jetzt auch nicht sagen, dass er eine schlechte Leistung gebracht hat. Es war irgendwo dazwischen.“

… über die kurze Regeneration vor dem Pokal-Spiel am Mittwoch

Nach der Partie schlappten die Spieler in Badeschlappen und mit Handtüchern durch die Mixed Zone zum Funktionsgebäude. Grund war, dass Kohfeldt unmittelbar nach der Partie ein Regenerationsprogramm angesetzt hatte. Die meist grimmigen Gesichter erklärte der Coach aber nicht mit dem Programm, sondern mit dem verpassten Sieg. Angesetzt waren unter anderem Fahren auf dem Ergometer, richtig Essen sowie Sauna und Cryosauna. Bei letzterer handelt es sich um eine Ganzkörperkältetherapie. „Kann ich sehr empfehlen“, sagte Kohfeldt grinsend und fügte an. „Ist für mich aber nichts. Für mich ist das Beste nach einer heißen Sauna eine heiße Dusche. Aber es soll Menschen geben, die das mögen.“ Am Dienstag ist dann Abschlusstraining und anschließend fliegt die Mannschaft. „Und dann fliegen wir rüber nach Dresden und wollen eine Runde weiterkommen.“

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Bildquellen

  • SVD-ulm-2024-25-blog-0054: Arthur Schönbein

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