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Der tiefe Fall des Karol Niemczycki

Karol Niemczycki Teutonia 05 Ottensen - SV Darmstadt 98, DFB-Pokal

Karol Niemczycki Teutonia 05 Ottensen - SV Darmstadt 98, DFB-Pokal

Eigentlich hätte Karol Niemczycki am Mittwochabend im DFB-Pokal gegen Dynamo Dresden im Tor des SV Darmstadt 98 stehen sollen. Zumindest hatte Torsten Lieberknecht im Sommer als damaliger Trainer entschieden, dass Niemczycki der Pokal-Torhüter der Lilien ist. Doch nun wird der 25 Jahre alte Pole aller Voraussicht nach nicht einmal zum Kader gehören. Der neue Darmstadt-Coach Florian Kohfeldt hat die Torhüter-Hierarchie geändert: Alexander Brunst wurde zur Nummer zwei befördert, im Pokal setzt er auf Stammtorhüter Marcel Schuhen.

„Das war eine sehr schwere Entscheidung, weil es mir für Karol unglaublich leid tut“, sagte Kohfeldt am Dienstag. „Der Junge ist schließlich mit großen Ambitionen hierhergekommen.“ Doch unter anderem mit dem Trainerwechsel und dem nunmehr schon seit über einem Monat krankheitsbedingten Ausfall von Torhütertrainer Dimo Wache sei in den vergangenen Wochen eine neue Konstellation eingetreten.

Den Wechsel in der Torhüter-Hierarchie hatte Kohfeldt bereits vor dem vergangenen Wochenende vollzogen: Gegen Ulm saß dann Brunst auf der Bank, Niemczycki stand bei der 2. Mannschaft in der Hessenliga im Tor. „Es war eine ganz knappe Entscheidung zwischen Alex und Karol. Aber ich hatte ein kleines bisschen mehr das Gefühl, dass uns Alex mehr hilft.“ Er habe großes Verständnis, wenn das für Niemczycki sehr hart und eine aus dessen Sicht womöglich nicht nachvollziehbare Entscheidung sei.

Niemczyki hatte bereits im Kader der polnischen Nationalmannschaft gestanden. In der vergangenen Saison stand er bei Fortuna Düsseldorf unter Vertrag, konnte sich jedoch nicht als Stammkeeper durchsetzen. Zu Saisonbeginn wechselte er für eine nicht näher beschriebene Ablösesumme von Düsseldorf ans Böllenfalltor. Dabei wurden ihm durchaus Chancen eingeräumt, den nach einer eher schwächeren Bundesliga-Saison nicht ganz unumstrittenen und einem Wechsel nicht abgeneigten Stammkeeper Schuhen abzulösen.

Kohfeldt: Nummer eins sollte alle Pflichtspiele bestreiten

Doch Schuhen blieb, und zum Ende der Vorbereitung entschied sich Lieberknecht für ihn als neue und alte Nummer eins. Auch er sprach damals von einer knappen Entscheidung und versprach Niemczycki, dass er dafür im Pokal zum Einsatz komme. Das geschah dann auch beim 3:1-Erstrunden-Sieg gegen Teutonia 05 in Hamburg, wobei der Pole allerdings mehrere Unsicherheiten zeigte und auch am Gegentor beteiligt war.

Brunst gegen Drittligist Dresden nun etwas Spielpraxis sammeln zu lassen, würde aber Kohfeldts Selbstverständnis widersprechen. Grundsätzlich sei er der Meinung, dass eine Nummer eins alle Pflichtspiele machen solle. „Sonst würde ich ja Wettbewerbe in ein Verhältnis setzen und unterschwellig sagen: Ich stelle jetzt nicht meine beste Mannschaft auf“, sagte der Lilien-Coach. „Aber ich möchte morgen Abend gegen Dresden unbedingt die beste Mannschaft aufstellen, um eine Runde weiterzukommen. Deswegen habe ich die Entscheidung getroffen, dass Schuh spielen wird.“

Maglica drängt ins Team

Vor diesem Hintergrund sieht es auch danach aus, dass in der Abwehr Aleksandar Vukotic auch gegen Dresden auflaufen wird. Der Innenverteidiger ist nämlich im nächsten Liga-Spiel gesperrt, und Ersatzmann Matej Maglica genießt grundsätzlich hohe Wertschätzung bei Kohfeldt.

Theoretisch könnte der Kroate gegen den Drittligisten Spielpraxis sammeln. Schließlich kam Maglica in der laufenden Saison bislang nur als Joker zum Einsatz und blieb die vergangenen fünf Partien ganz ohne Spielminute. Aber Vukotic hat sich zuletzt defensiv deutlich gesteigert, zudem zwei Tore geköpft. Anders als bei der auch strategischen Torhüter-Entscheidung haben hier aber die aktuellen Trainingseindrücke noch mehr Gewicht.

Luca Marseiler: Wird er nach seiner Erkältung rechtzeitig für den Pokal fit?

Marseiler fraglich, Gjasula und Vilhelmsson mögliche Optionen für Fürth

Fraglich ist, ob Luca Marseiler bis zum Dresden-Spiel seine Erkältung auskuriert hat. Klaus Gjasula ist krankheitsbedingt noch keine Option, könnte aber am Wochenende für Fürth wieder in den Kader rutschen.

Bei Oscar Vilhelmsson hätten die ersten Untersuchungen keinen gravierenden Befund ergeben, sodass er eine Option für das Fürth-Spiel sein könnte. Bei dem schwedischen Angreifer wolle man aber nichts überstürzen und zunächst grundlegend klären, wieso er immer wieder mit eher unspezifischen Blessuren ausfällt.

Auf unbestimmte Zeit ausfallen werden dagegen weiterhin Christoph Zimmermann (Knieprobleme) sowie die drei Kreuzbandverletzten Fabian Holland, Paul Will und Matthias Bader.

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Bildquellen

  • SVD-ebs-2024-25-blog-0011: Arthur Schönbein
  • t05SVD-2024-25-blog0027: Arthur Schönbein
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