Der souveräne Sieg im symbolträchtigen Fürth kann für den SV Darmstadt 98 ein Schlussstrich unter knapp eineinhalb Jahre Tristesse und Negativität sein, findet Lilienblog-Autor Stephan Köhnlein.
Für Florian Kohfeldt war es überhaupt kein Thema. „Ehrlicherweise habe ich davon erst nach dem Spiel gehört“ sagte der Coach des SV Darmstadt 98, der allerdings auch erst seit knapp zwei Monaten im Amt ist. Für viele andere Mitglieder der Lilien-Familie war es dagegen ein Thema. „Hier hat doch damals die ganze Scheiße begonnen“, sagte ein Präsidiumsmitglied im Vorbeigehen nach dem 5:1-Sieg in Fürth.
Damals war am 28. Mai 2023. Da verlor der SV Darmstadt 98 sein letztes Saisonspiel mit 0:4 in Fürth, gab die Zweitliga-Meisterschaft nach einer lange Zeit souveränen Saison noch aus der Hand und kostete dem Verein damit viel Geld.
Eine Woche zuvor hatte die im Endspurt taumelnde Mannschaft den Aufstieg mühsam perfekt gemacht und war anschließend zu einem Mallorca-Trip mit verheerender Außenwirkung aufgebrochen. Es folgten unglückliche Aussagen des Präsidenten über Torten und Kirschen, die vielen sauer aufstießen.
Das alles wirkte in die katastrophale Bundesliga-Saison hinein, an deren Ende der sang- und klanglose Abstieg stand. Die Negativwirkung hielt sogar bis in die laufende Saison an, als der einstige Erfolgstrainer Torsten Lieberknecht nach vier Spieltagen entnervt das Handtuch warf, obwohl sein Vertrag noch bis 2027 lief.
„Wir haben die Schnauze voll“ liegt nicht weit zurück
Versöhnung mit der Vergangenheit? Ein Kreis, der sich schließt? Egal, welchen Wert man dem souveränen Sieg in Fürth nun zumisst – mit Kohfeldt scheint beim SV Darmstadt 98 ein Neuanfang gelungen. Die Mannschaft spielt wieder attraktiven Fußball, punktet und schießt richtig viele Tore. Seit dem Amtsantritt des neuen Trainers war es bereits das dritte Spiel mit fünf Toren.
Doch bei aller Freude über die jüngste positive Entwicklung. Für Aufstiegsträume ist es viel zu früh. Das Geschäft ist so verdammt schnelllebig – nach oben, aber auch nach unten. Und im Moment stehen die Lilien noch klar in der unteren Tabellenhälfte.
Beim Stand von 0:3 skandierten die Fürther Fans vor der Pause „Wir haben die Schnauze voll, wir haben die Schnauze voll“. Es ist gerade zwei Monate her, dass die Fans des SV Darmstadt 98 den gleichen Sprechchor angestimmt haben – beim 0:4 in Elversberg. Es war das letzte Spiel unter Lieberknecht.
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Bildquellen
- SVD-f95-2024-25-blog-0034: Arthur Schönbein
Am 34. Spieltag der 1. FuBa Buli ging der SV DA 1898 e.V. bekanntlich mit 17 Punkten auf Platz 18 (ru)unter. Der ‚Gang in Liga 2 war besiegelt.
Mir fällt ein kleines schelmiches Zahlenspielchen dazu ein:
Lass 18 stehen und addiere 9 mit 8 und Du hast 17.
Der 7. Tag einer Woche ist ein Sonn(en)tag; die 7 gebildet aus einer 3 und 4, war der Tag des Unter’gangs der Sonne.
Wir sollten uns einfach darüber freuen, dass die (neue) Mannschaft mit dem neuen Coach offensichtlich langsam in die Spur findet. Ich bin über jeden Punkt, erst recht über jeden Sieg dankbar, der uns in gesicherte Tabellenregionen führt.
Und das ist noch schöner, wenn das Team auch attraktiven Fußball spielt. Es sieht so aus, als habe Paul Fernie exakt den richtigen Trainer verpflichtet. Und die Transfers waren wohl auch nicht so verkehrt.
Mein Blick richtet sich nach vorne. Es bringt nix, ständig über die verkackte Bundesligasaison zu jammern.
Ich brauch keine Versöhnung!
Der Kader, so unerfahren, war einfach nicht bundesligatauglich und dem Druck nicht gewachsen. – Natürlich war ich immer wieder enttäuscht, aber ich hatte die tollen Erlebnisse, wenn auch rar gesät, genossen!!!
… und jetzt genieße ich erst recht, schiel nicht nach oben, erfreue mich am Moment.
Wie unterschiedlich die Wochenenden und Spiele ausfallen, sieht man am gestrigen Abendspiel. Plötzlich gewinnt der Effzee und die alte Dame sah mal richtig alt aus!
Ich setze auf FK und sein Team, dass sie das Team auch gut auf die Hertha einstellen, egal wie angefressen die Berliner auch kommen mögen! (Trotz meiner Berliner Vergangenheit! 😜)
Wir sehen uns im Bölle! 😉
Soso, da sagt ein Präsidiumsmitglied im Vorbeigehen „Hier hat doch damals die ganze Scheiße begonnen“. Vermutlich war dieses Präsidiumsmitglied auch schon Präsidiumsmitglied, als die Mannschaft nach dem Sieg gegen Magdeburg beschloss, noch vor dem Fürth-Spiel auf den Ballermann zu fliegen – und ist offensichtlich nicht auf die Idee gekommen, dass das keine so gute Idee ist. Da kann ich nur sagen: Liebes Präsidiumsmitglied, die „ganze Scheiße“ hat ein klein bisschen früher angefangen. Und selbst wenn’s das Fürth-Spiel gewesen sein sollte, dann war’s nicht die Schuld von Fürth, an denen jetzt eine Art „Rache“ zu nehmen wäre, sondern unsere Eigene. So gesehen ist da höchstens eine Scharte ausgewetzt.
Wenn dieses Zitat so gefallen ist, ist es aber leider ein Beleg dafür, dass scheinbar noch immer die „Kirsche“ noch nicht ganz aus den Köpfen der Großkopferten heraus ist, entgegen aller bußfertigen Rhetorik. Alle nochmal in Klausur und nachsitzen. Die Scheiße begann damit, dass man sich eines Aufstiegs sicher wähnte, ihn „im Vorbeigehen“ mitnahm, den Wiederabstieg in Kauf genommen hat (was ich absolut in Ordnung finde, denn für noch so viel Geld gibts keine Klassenerhalts-Garantie), sich aber dann ein bisschen zu offensichtlich zerknirscht gab.
So gesehen brauch es keine „Versöhnung“, sondern einfach wieder solide Arbeit, und die wird offensichtlich gerade geleistet – vermutlich auch wieder von allen Beteiligten. Weiter so, dann müssen wir uns über Schuld und Sühne überhaupt nicht unterhalten.
Oh, Maddin, du hast so Recht mit dem, was du sagst: Es braucht keine Versöhnung, sondern solide Arbeit. Was mir noch fehlt ist ein kritisches Hinterfragen, wie es zu so einer prekären Situation wie vor 9 Wochen kommen konnte. Hat da die nötige Demut in der Vereinsführung gefehlt? Nach Mallorca, dem Aufstieg und allen das Gefühl vermittelt zu haben, dass wir in der Bundesliga nichts zu suchen haben. Das Ergebnis war am 31. August in Elversberg zu sehen. Ein entnervter Torsten Lieberknecht hat das Handtuch geworfen und ich hatte den Eindruck, dass das Präsidium froh war, dass TL das Handtuch geworfen hat.
Nun begann der Neuaufbau mit Florian Kohlfeld und bisher kann man nur sehr zufrieden sein, wie aus einer niedergeschlagenen Mannschaft eine selbstbewusste Mannschaft geworden ist.
Ein großes Dankeschön an die Mannschaft und ein ebenso großes Lob an das Trainerteam unter der Leitung von Florian Kohlfeld.
Herzlichen Dank an die Lilienspieler für das tolle Spiel, den Coach Florian Kohfeldt und den Sportdirektor Paul Fernie für ihre erfolgreiche Arbeit.
Ohne wenn und aber schließe ich mich den Kommentaren von Maddin, Wolfgang und H. W. vollumfänglich an.
Ich füge hinzu : vor einer Versöhnung steht immer die Aufarbeitung von Fehleinschätzungen und getroffenen Fehllentscheidungen, sowie Transparenz gegenüber allem Mitglieder und Sponsoren. Offene und klare Worte zu den Kritiikpunkten von Herrn Fritsch, wären die Grundlage für Versöhnung und Neuanfang auf der letzten Mitgliederversammlung gewesen .
Das Präsidium hat diese Chance verpasst, leider.
So, das waren meine Worte zur Versöhnung und zum Sonntag.
In diesem Sinne
LILIEBLUEHEART
Sorry : Nach dem Doppelpunkt schreibt man natürlich gross, also Vor……..
Vor lauder Uffrechschung !
LILIEBLUEHEART
Das mit der Kirsche und Malle sollte man jetzt mal da Acta legen. Es hat auch mit der letzten BL Saison nichts zu tun, da hat einfach die Qualität nicht gestimmt. Zudem sind wir ja kein klassischer Erstligist – für uns werden das wohl immer Ausnahmen sein. Mir ist lieber wir sind wirtschaftlich gesund und kicken im Mittelfeld der 2.Liga anstatt immer am Abgrund oder im Totalstress s. Hertha/Schalke/HSV. Mit der Entwicklung der jetzigen Mannschaft bin ich sehr zufrieden, sie wird sicher nicht absteigen, obwohl ich das zu Beginn aufgrund der vielen 3.Liga-Spieler schon befürchtet hatte. Aber LIDBERG, Corredor und Förster sind echte Glücksgriffe. Wie stark das Team wirklich ist, werden wir nach den beiden HSV Spielen wissen. Ich freue mich darauf!
Gefällt mir , sehr vernünftiger Beitrag : )