Philipp Förster, Fynn Lakenmacher, Isac Lidberg, Killian Corredor und Sergio Lopez – die Tore des SV Darmstadt 98 beim 5:1 gegen die SpVgg Greuther Fürth erzielten allesamt Neuzugänge. Diese Tatsache ist ein weiterer Beleg für die erfolgreiche Arbeit von Sportdirektor Paul Fernie – und ein Grund, ihm dafür auch mal öffentlich auf die Schulter zu klopfen, wie Trainer Florian Kohfeldt meint.
Rückblick: Als Fernie im Frühjahr seine Arbeit beim SV Darmstadt 98 antrat, schlug ihm durchaus Skepsis entgegen. Kein großer Name, keine Vita als Profi, dazu befand sich die von ihm beim SV Wehen Wiesbaden zusammengestellte Mannschaft nach einer ordentlichen Hinrunde gerade im freien Fall zurück in die 3. Liga.
Und auch bei Fernies neuem Arbeitgeber war zum Zeitpunkt seines Amtsantritts bei weitem nicht alles im Lot. Der SV Darmstadt 98 spielte mit einem in großen Teilen nicht bundesliga-tauglichen Kader eine desolate Saison, der Abstieg zeichnete sich bereits früh ab.
Radikaler Neuaufbau statt Weiter so
Zu diesem Zeitpunkt setzte man im Verein dennoch auf Kontinuität, wollte mit sechs bis acht Neuzugängen und Trainer Torsten Lieberknecht einen neuen Anlauf in der 2. Liga nehmen. Es kam anders: Mittlerweile sind es 13 Neuzugänge – und Lieberknecht ist bei den Lilien Geschichte.
Der radikale Neuaufbau war nötig, wie der schwache Start in die Saison verdeutlichte – und er zeigt mittlerweile Wirkung: Von den Neuzugängen sind Förster und Lidberg absolute Spitzenspieler der Liga, Corredor, Lopez, aber auch Aleksandar Vukotic und Kai Klefisch sind Stammspieler.
Auch der zeitweilig erhobene Vorwurf, Fernie habe vornehmlich auf Drittliga-Spieler gesetzt, hat sich als ziemlich unqualifiziert erwiesen. Abgesehen davon, dass es ohnehin nur vier Neuzugänge waren, die vorher nicht höher als 3. Liga gespielt hatten, so haben sich Lakenmacher und Luca Marseiler auf jeden Fall als wertvolle Verstärkungen erwiesen. Auch Guille Bueno hat sein Potenzial schon angedeutet. Und Paul Will wäre wahrscheinlich weiter Stammspieler, wenn er sich nicht Anfang September das Kreuzband gerissen hätte.
Kohfeldt – Fernies womöglich beste Verpflichtung
Dass es mit den Lilien inzwischen wieder aufwärts geht und die Freude am Fußball zurückgekehrt ist, liegt zu einem großen Teil auch am neuen Coach Kohfeldt, den ebenfalls Fernie nach Darmstadt geholt hat.
Als einen Hauptgrund für seine Entscheidung, bei den Lilien zu unterschreiben, nennt Kohfeldt die Tatsache, dass der von Fernie zusammengestellte Kader eine hohe Schnittmenge mit seinen eigenen Vorstellungen hatte, wie Fußball auszusehen hat.
„Ich schätze ihn sehr“, sagte Kohfeldt nach dem Fürth-Spiel. „Und dass er jetzt auch öffentlich diese Wertschätzung bekommt, freut mich umso mehr für ihn, weil er extrem akribisch ist, aber auch extrem zurückhaltend, sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen. Und deshalb sollten das dann mal andere tun.“
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Bildquellen
- Ber veröffentlichung ist das Bild mit“Foto: Arthur Schönbein“ zu Zeichnen.: Arthur Schönbein