Mit dem Zettel kam die Wende für den SV Darmstadt 98 gegen Hertha BSC. Nachdem sich die Lilien zunächst schwer getan hatten und in Rückstand geraten waren, reichte Trainer Florian Kohfeldt Mitte der ersten Halbzeit einen Zettel mit Anweisungen an Offensivspieler Killian Corredor aufs Feld. Prompt wurde das Lilien-Spiel besser, und die Mannschaft ging am Ende mit einem 3:1 als Sieger vom Platz.
„Das war zuerst so ein bisschen der Worst Case, den Zettel Killian zu geben. Der spricht ja kein Deutsch und kein Englisch“, sagte Kohfeldt später lachend. „Aber er stand halt in der Nähe.“ Ohnehin wollte der Trainer selbst dem Zettel nicht zu viel Gewicht geben.
Die Vorbereitung auf das Hertha-Spiel sein eine der schwierigsten in seiner gut zweimonatigen Amtszeit bei den Lilien gewesen – nicht zuletzt wegen der vielen Ausfälle beim Gegner, sagte der Coach. Er habe mit der Mannschaft vor dem Spiel deswegen zwei verschiedene Varianten besprochen, wie man verteidigen könne.
Mitte der ersten Halbzeit habe man sich dann dazu entschieden, die Variante zu ändern. „Das war also keine wahnsinnig große Umstellung im Spiel, sondern eine vorher besprochene Variante.“ Zudem hätten auf dem Zettel Zahlen gestanden und keine Buchstaden. „Denn sonst wäre die Kommunikation schwierig geworden“, sagte Kohfeldt mit Schmunzeln im Gesicht.
Lehmanns Spickzettel und ein gewisser „Zettel-Ewald“
Zettel haben in der Fußball-Geschichte immer wieder ein Rolle gespielt. Da war zum Beispiel der Zettel, den Torwarttrainer Andreas Köpke Nationalkeeper Jens Lehmann bei der Weltmeisterschaft 2006 vor dem Elfmeterschießen gegen Argentinien zusteckte mit den bevorzugten Ecken der gegnerischen Schützen. Und als „Zettel-Ewald“ machte sich Ewald Lienen bundesweit einen Namen. Mehr als 25 Jahre arbeitet er als Fußball-Trainer und scheint dabei jedes Detail der Spiele auf Papier festgehalten zu haben.
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Bildquellen
- SVD-bsc-2024-25-blog-0010: Arthur Schönbein