Neuer Verein, neues Glück? Das trifft auf nahezu keinen der Spieler zu, die den SV Darmstadt 98 im Sommer verlassen haben. Uneingeschränkter Leistungsträger in ihren Teams sind auf höherem Niveau nur zwei der insgesamt 17 Abgänge, davon jedoch keiner in einer Top-Liga. Zwei Spieler sind sogar noch ohne Verein.
Julian Justvan hat wohl die beste Leistungsbilanz aller Abgänge. Die letztjährige Leihgabe der TSG 1899 Hoffenheim spielt nun beim 1. FC Nürnberg. Der Mittelfeldspieler ist dort seit seinem Wechsel im August unangefochtener Stammspieler mit fünf Toren und drei Vorlagen.
Sogar zeitweise zum Kapitän aufgestiegen ist Christoph Klarer – allerdings nur in der drittklassigen League One in England, wo sein Team Birmingham City um die Rückkehr in die Championship spielt.
Dort ist Marvin Mehlem am Ball. Zunächst war er bei Hull City gesetzt, doch seit Mitte Oktober fällt der Mittelfeldspieler mit einer Wadenverletzung aus. Sein Team steht derzeit nur knapp vor den Abstiegsplätzen. Der Stuhl von Trainer Tim Walter, der Mehlem geholt hatte, wackelt.
Drei sind weiter in der Bundesliga am Ball
Weiter in der deutschen Bundesliga unterwegs sind Tim Skarke, Gerrit Holtmann und Mathias Honsak. Leistungsträger ist aber keiner von ihnen.
Skarke, der in der vergangenen Saison mit acht Toren erfolgreichster Lilien-Torschütze war, ist nach seiner Leihe wieder zu Union Berlin zurückgekehrt. Dort ist er bislang noch ohne Torerfolg und stand lediglich in zwei Spielen in der Startformation.
Holtmann findet sich mit dem VfL Bochum tabellarisch dort, wo er mit dem SV Darmstadt 98 aufgehört hatte: am Tabellenende. An der Misere des Vereins ist er aber nur begrenzt beteiligt, weil er die ersten sechs Saisonspiele überhaupt nicht zum Kader zählte. Seinen bislang einzigen Startelfeinsatz bestritt er immerhin beim 1:1 gegen Meister Leverkusen.
Honsak hat es beim 1. FC Heidenheim in dieser Saison immerhin schon auf sieben Bundesliga-Einsätze gebracht, die meisten allerdings als Joker. Zudem ist der österreichische Offensivspieler auf europäischer Ebene unterwegs, wo er in der Qualifikation zur Conference League sogar schon einmal traf.
Im Ausland erstklassig, aber keine Stammspieler
Sogar in der Champions League vertreten ist Honsaks Landsmann Emir Karic mit Sturm Graz. Dort kam der Flügelspieler allerdings noch nicht zum Einsatz. Und auch in der österreichischen Bundesliga ist er meist nur Reservist.
Auch Shakhtar Donetsk, der neue Verein von Bartol Franjic, spielt in der Champions League. Doch der Kroate kam dort bislang eine Minute zum Einsatz. Bei den Spielen der ukrainischen Liga ist er auch nur selten im Einsatz.
Weiter vom Verletzungspech verfolgt ist Braydon Manu. Der Flügelspieler in Diensten des niederländischen Erstligisten PEC Zwolle musste im ersten Spiel verletzt vom Platz und bestritt seither keine weitere Partie mehr für seinen neuen Verein.
Die Hoffnung auf mehr Spielzeit haben sich bislang auch nicht für Filip Stojilkovic erfüllt, der von den Lilien an den serbischen Erstligisten OFK Belgrad ausgeliehen wurde. Zwar traf der Schweizer Angreifer mit serbischen Wurzeln gleich bei seinem ersten Einsatz im Derby gegen Partizan Belgrad zum umjubelten Siegtreffer. Im Anschluss kam er jedoch nur noch zu drei weiteren Spielen als Joker.
Thomas Isherwood ist nach dem Auslaufen seines Vertrags wieder in seine schwedische Heimat zurückgekehrt. Bei AIK in Solna stand der Abwehrspieler in zwei von zehn Spielen in der Startformation, in zwei weiteren Partien wurde er eingewechselt.
Drei sind zweitklassig unterwegs
Morten Behrens, Luca Pfeiffer und Sebastian Polter haben nach ihrem Engagement bei den Lilien einen neuen Verein in der 2. Bundesliga gefunden. Stammspieler ist auch von ihnen keiner. Behrens muss sich bei Aufsteiger Preußen Münster mit der Rolle des Reservekeepers begnügen. Bei seinem bislang einzigen Einsatz im Pokal gegen den VfB Stuttgart kassierte er fünf Treffer.
Erneut von Stuttgart verliehen wurde Angreifer Pfeifer. Doch auch beim Karlsruher SC hat der beste Lilien-Torschütze der Saison 2021/22 seine alte Treffsicherheit noch nicht wieder gefunden und wartet weiter auf sein erstes Tor.
Ebenfalls noch ohne Tor ist Polter, der sich Eintracht Braunschweig angeschlossen hat. Immerhin legte er aber bei zehn Einsätzen zwei Tore auf. Meist kam er jedoch als Joker zum Einsatz.
Schnellhardt in Liga sechs am Ball
Mit gerade 30 Jahren hat sich Fabian Schnellhardt aus dem Profifußball zurückgezogen – zumindest vorerst. Der Mittelfeldspieler ist aktuell für den Sechstligisten SC Heiligenstadt in seiner Heimat Thüringen am Ball.
Mit Blick auf die Einsatzzeiten hat er dort immerhin die beste Quote aller Lilien-Abgänge und toppt sogar Justvan. In allen neun möglichen Liga-Spielen seit seinem Wechsel stand Schnellhardt über die gesamte Spielzeit auf dem Platz und erzielte dabei drei Tore.
Weiterhin vereinslos sind dagegen noch Angreifer Aaron Seydel (28) und Abwehrspieler Jannik Müller (30).
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Bildquellen
- SVD-fch-2023-24-blog-0030: Arthur Schönbein
- SGE-SVD-2023-24-lilien-blog-0025: Arthur Schönbein
- SVD-RWD-testspiel-2022-23-blog-0022: Arthur Schönbein
- IMG_2024-11-16-190843: Fotos Arthur Schönbein, Montage Stephan Köhnlein