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Standardschwäche: Warum Kempe trotzdem nicht spielte

SV Darmstadt 98 - SC Preußen Münster, Tobias Kempe, rechts

SV Darmstadt 98 - SC Preußen Münster, Tobias Kempe, rechts

Wie es für den SV Darmstadt 98 gegen Münster hätte laufen können, sah man in der 71. Minute: Sergio Lopez schlug einen Freistoß hoch in den Strafraum, Clemens Riedel schraubte sich nach oben, doch sein Kopfball ging knapp am linken Pfosten vorbei. Es war eine der wenigen guten Chancen der Lilien beim torlosen Remis gegen den gut verteidigenden Aufsteiger. Aus dem Darmstädter Spiel heraus kam wenig, was für Gefahr sorgte. Und die Standards waren mit Ausnahme der einen Szene auch harmlos. Dabei haben die Lilien in Tobias Kempe einen ausgewiesenen Standard-Experten. Doch der saß gegen Münster 90 Minuten auf der Bank.

„Gerade in so einem Spiel muss man meiner Meinung nach den Killer über Standards setzen“, befand Keeper Marcel Schuhen nach der Partie. „Das ist oft der Schlüssel, um so eine Tür aufzumachen.“ Zumindest indirekt war das ein Plädoyer für Tobias Kempe, der nicht unbedingt als engster Kumpel von Schuhen gilt.

„Tobi hätte auch seine Berechtigung gehabt“

Dass der mittlerweile 35-jährige Kempe nicht mehr alle langen und schnellen Wege nach hinten macht beziehungsweise machen kann, ist nicht zu bestreiten. Aber gegen einen defensiv ausgerichteten Gegner wie Münster wäre das als Risiko wohl zu verkraften gewesen.

„Keine Frage hätte Tobi auch seine Berechtigung gehabt, heute zu spielen oder Minuten zu kriegen“, räumte Trainer Florian Kohfeldt ein. „Dass er überragend Standard schießt, ist klar. Aber man muss ja auch immer die Gesamtheit des Spiels sehen.“

„Wollten nicht ins letzte Risiko gehen“

Mit Luca Marseiller haben man bereits zur Pause einen Spieler für die Eins-gegen-eins-Situationen eingewechselt. „Und auch auf die Gefahr hin, dass jetzt die Schlagzeile kommt, dass wir nicht ins letzte Risiko gehen wollten: Das wollten wir auch nicht“, sagte der Lilien-Coach. Es sei wichtig gewesen, die Ordnung zu halten.

„Die Alternative wäre gewesen, irgendwann eine defensive Position aufzulösen und noch einen offensiven Spieler zu bringen. Wir hatten aber schon zwei Spieler positionsfremd eingesetzt, mit Oskar und zum Teil auch mit Luca, die gerade im Defensivverhalten Positionen gespielt haben, die sie sonst nicht so häufig spielen. Deshalb haben wir gesagt: Nein, das machen wir nicht.“

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Bildquellen

  • SVD-spp-2024-25-blog-0008: Arthur Schönbein
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