Als Florian Kohfeldt kurz nach dem Abpfiff durch die Katakomben des Hamburger Volksparkstadions huschte, schimpfte er noch, der SV Darmstadt 98 habe eben gegen zwölf Mann nicht gewinnen können. Und mit dem 12. Mann meinte er nicht die HSV-Anhänger, sondern Schiedsrichter Eric Weisbach. Eine knappe halbe Stunde später fand er moderatere Töne. Aber mit der Leistung des Unparteiischen war er trotzdem zumindest in einer Schlüsselsituation alles andere als zufrieden.
Es waren die Szenen kurz vor der Pause, aus denen die 2:1-Führung des Hamburger SV entstand. Zunächst hatte Lilien-Angreifer Fraser Hornby beim Ansatz eines Angriffs den Ellenbogen seines Gegenspielers William Mikelbrencis ins Gesicht bekommen.
Kohfeldt verwies darauf, dass der Hamburger Defensivmann zuvor Blickkontakt zu Hornby aufgenommen habe, ihn also gesehen habe. Es sei deswegen nicht nur ein klares Foulspiel gewesen, sondern auch eine Szene, in der man über eine Rote Karte hätte nachdenken können.
Doch Weisbach ließ weiterlaufen und pfiff wenige Augenblicke später einen Freistoß für den Hamburger SV – zur Überraschung der Lilien-Defensive. „Uns war noch unklar, ob das überhaupt ein Freistoß war“, sagte etwa Mannschaftskapitän Clemens Riedel.
Der HSV nutzte diese Unklarheit, führte schnell aus und Adam Karabec verwandelte sehenswert zum zweiten Tor für die Gastgeber. Kohfeldt fand es völlig in Ordnung, dass der HSV versucht habe, den Freistoß schnell auszuführen. „Ein super Tor, das muss man so sagen“, räumte er anerkennend ein.
„Fragwürdiges Game Management“
Was Kohfeldt jedoch ärgerte, war die Tatsache, dass Weisbach bei der Ausführung noch mit einem Lilien-Spieler gesprochen habe, um ihm etwas zu erklären. Wenige Minuten zuvor war Philipp Förster auf der anderen Seite noch verwarnt worden, weil er einen Freistoß zu schnell ausgeführt hatte. „Das ist im Zuge des Game Management des Schiedsrichters natürlich mehr als fragwürdig“, beklagte der Lilien-Coach vor diesem Hintergrund.
Und dann holte Kohfeldt noch etwas weiter aus. Ihm liege zwar viel an einem „höchst respektvollen Umgang mit den Schiedsrichtern“, die es ohnehin schwer hätten. Aber es sei aus seiner Sicht in den letzten Wochen schon häufiger vorgekommen, dass fachlich falsch gegen den SV Darmstadt 98 entschieden worden sei – „sowohl im Kontext des Spiels als auch rein regeltechnisch.“
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Bildquellen
- svw-SVD-pokal-2024-25-blog-0026: Arthur Schönbein
… beobachtet man nicht erst seit heute. Zudem diese tendenziösen Kommentatoren, die uns Woche für Woche vorgesetzt werden … das ist weit mehr als nur ärgerlich …
@ Kallinski
Speziell bei den Kommentatoren muss ich Dir voll Recht geben. Ich hab mich schon so oft darüber aufgeregt,dass die tendenziell fast immer mit den jeweiligen gegnerischen Teams sympathisieren, aber der Typ heute,der hat dem Fass den Boden ausgeschlagen. Der hat bei jeder gelungenen Aktion des HSV n wahren Orgasmus gehabt,die guten der Lilien allenfalls „registriert “ Man glaubte fast da kommentiert ein Hard Core Fan des HSV oder gar ein Mitglied. Und man hat keine Möglichkeit sich bei Sky über diese Typen zu beschweren….eine Schande
Das Spiel ist gelaufen, der Zug abgefahren. HSV hat gefühlt heute 3 Punkte liegen gelassen. Fühlt sich eher an wie ein Auswärtserfolg. Bitte, bitte jetzt ganz demütig auf Kaiserslautern konzentrieren und hart dafür trainieren. „Abgang“ soll keinen Spaß am Bölle haben, den Teufel kann er behalten.
Und wieso ist eigentlich der VAR nicht eingeschritten? Es war doch ganz eindeutig zu sehen, dass der Schiri mit einem SV98-Spieler gesprochen hat.
Ich versuche immer die zweifelhaften Situationen NICHT durch die Vereinsbrille zu sehen, aber was hier los ist……
Der VAR darf hier nicht einschreiten. Er hätte allenfalls zuvor beim Foul an Hornby dem Schiri empfehlen können, auf ROT (Tätlichkeit) zu überprüfen.
Hoffentlich bekommt Fabian Kohfeldt wegen dem Spruch mit dem 12. Mann keine Probleme!
Wer zum Geier ist Fabian Kohfeldt?
Vielleicht der gemeinsame Adoptivsohn von Fabian Holland und Florian Kohfeldt?
Nach obigen “ Fehler “ , bitte ich um Nachsicht meiner brutalen “ Kardinalfehler * .
MEA CULPA !!!
LILIEBLUEHEART
Beschwerden führen da leider meist zu mehr Beschwerden. Warum die Schiri-Praktikanten und -Novizen nur immer bei uns ran dürfen?!
Dass die Süd im vorletzten Heimspiel „Schiri du .rschloch“ sang, kam auch nicht von ungefähr.
Macht es aber auch nicht besser…
Ich fand die Aussagen von FK absolut in Ordnung und angebracht.
Er hat sehr sachlich gesprochen und dennoch die erforderliche Schärfe in seine Aussagen gebracht.
Zugegebenermaßen war das besser als unser vorheriger Übungsleiter, der ja auch das ein oder andere Mal (ebenfalls zurecht) die Leistung der Schiedsrichter kritisiert hatte, in der letzten Saison.
Bei den großen Vereinen haben die Schiedsrichter Samthabdschuhe an.
Bei einigen Spielen des FC Bayern wurde die Nachspielzeit sehr oft ausgedehnt. Mir schien es so, als wollte man den Spielern noch die Möglichkeit geben durch ein Tor das Spiel zu gewinnen. Eine weitere Taktik der Bayernspieler war mit mehrerer Spielern auf den Schiri einzureden.
Ein Schelm wer böses dabei denkt.
Es heißt natürlich Samthandschuhe.