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Für Marcel Schuhen wäre ein Sieg des SV Darmstadt 98 in Hamburg verdient gewesen. Dennoch freut sich der Lilien-Keeper über die neue Vielfalt im Spiel seiner Mannschaft. Und er bricht eine Lanze für den Schiedsrichter im Zusammenhang mit dem umstrittenen 2:1 für den Hamburger SV. 

Marcel, habt ihr ein Punkt gewonnen oder zwei liegen gelassen gegen den HSV?

Zwei liegen lassen, finde ich.

Dafür musstest du dich in der Schlussphase bei ein paar HSV-Chancen aber noch ziemlich lang machen …

Das ist klar. Man hat bei jedem Tor und jeder Situation, in der Hamburg gefährlich geworden ist, ihre individuelle Qualität gesehen. Egal, ob dass die Flügeldurchbrüche waren, die Flanke auf  Selke oder auch das erste Tor, das sehr gut rausgespielt war von Dompé und gut vollstreckt von Königsdörffer. Aber wir hatten auch unsere Momente. Ich bin deswegen mit dem Spiel zufrieden, nur mit den Punkten nicht.

Wie hast du das umstrittene 2:1 für den HSV erlebt?

Ich sehe drei oder vier Hamburger in der Nähe des Balls, weil es eine Durchschiebesituation war. Und dann gab es ein Foulspiel. Ich sehe, dass der Ball relativ schnell liegt. Ich sehe auch die schnelle Ausführung, korrigiere dann meine Position. Und dann ist der Schuss gut und er trifft leider genau hinten rein.

Deine Mitspieler haben aber kaum reagiert …

Natürlich ist der Beigeschmack bitter, dass die Jungs sagen, der Schiedsrichter habe die Pfeife hochgehoben. Wenn das natürlich so ist, geht das natürlich nicht. Aber das konnte ich in dem Moment nicht sehen. Der Schiedsrichter hat mir nach dem Spiel auch gesagt, er habe das nicht gemacht. Da steht Aussage gegen Aussage. Und da will ich ihm mal glauben. Es geht immer auch darum, mit den Schiedsrichtern vernünftig zu kommunizieren.

Am Dienstag in Bremen, nun in Hamburg – kann man das vom Publikum her vergleichen?

Das waren zwei völlig unterschiedliche Spiele. Hier in Hamburg hatten wir teilweise eine Überlegenheit. Aber Bremen ist einfach schon seit ein paar Jahren Bundesliga. Das siehst du dann an den Leuten, die dort spielen. Aber ich fahre in beiden Stadien gerne.

Gerade gegen den HSV habt ihr eine wirklich gute Serie. Von den Aufeinandertreffen seit 2016 habt ihr keines verloren, die meisten Spiel davon hast du ja selbst gespielt. Hast du eine Erklärung dafür, dass euch der HSV auswärts liegt?

Ich glaube, das heutige Spiel kann man schlecht mit den anderen vergleichen, die wir bis jetzt gespielt haben. Da hatten wir eher Nadelstiche gesetzt, Konter gefahren und dann mit Mann und Maus verteidigt. Heute hatten wir den Ball und haben das Spiel vom ersten Moment an kontrolliert, was uns auch liegt. Wir wollten drauf gehen. Und deswegen glaube ich, dass der eine Punkt heute zumindest hochverdient war.

Ihr habt dieses Jahr noch zwei Spiele vor euch – nächste Woche zu Hause gegen Kaiserslautern und kurz vor Weihnachten noch in Regensburg. Was habt ihr euch vorgenommen?

Erstmal geht es jetzt nach der englischen Woche kurz mal Füße hochlegen. Da holen wir uns ein bisschen Luft und werden dann den vollen Fokus auf diese beiden Spiele legen. Ich glaube nochmal, Samstagabend am Böllenfalltor macht auch Spaß. Wir haben die vergangenen drei Spiele mit Münster, in Bremen und jetzt Hamburg gegen völlig unterschiedliche Gegner völlig unterschiedlich gespielt. Ich glaube, es macht keinem Gegner Spaß, uns zu analysieren, weil wir mittlerweile sehr facettenreich spielen können. Im Endeffekt geht es darum, erfolgreich zu sein. Deswegen nehmen wir den Punkt aus Hamburg mit. Unsere Serie hält. Und dann sehen wir uns Samstagabend wieder.

(Aufgezeichnet mit Marcel Schuhen in der Mixed Zone nach dem Spiel gegen den Hamburger SV)

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Bildquellen

  • boc-SVD-2023-24-blog-0041c: Arthur Schönbein

5 Kommentare

  • Kallinski sagt:

    Aussage gegen Aussage? Ich würde eher sagen: bildlicher Beweis gegen glatte Lüge …

  • Lilie sagt:

    Der Schiri hatte mehrere schlechte Momente. Das war einer davon.

  • Lilie sagt:

    Schuhen sollte sich das nochmal anschauen.

  • SteKra sagt:

    Ja das ist immer so ne Sache in einem Spiel mit Flügeldurchbrüchen, Durchschiebeaktionen und wenn der Schiedsrichter die Pfeife hochhebt.

    Da wissen die Ketten-, Schienen- und Ankerspieler oft nicht, was sie machen müssen.

    In der Raute bleiben oder sich vertikal verschieben.

  • De Maddin sagt:

    Wichtig ist ja vor allem, dass die Ketten-, Schienen- und Ankerspieler wissen, dass sie Ketten-, Schienen- und Ankerspieler sind und nicht, dass beispielsweise der Kettenspieler glaubt, er sei ein Ankerspieler, oder gar ein Ankerketten-Spieler, oder der Ankerspieler meint, er sei Schienenspieler, denn dann müsste er den Anker lichten, womit er natürlich seinen Sinn aufgäbe. Gut, dass Schuh hier den Durchblick behält als Ball-Haltespieler, dem auf gar keinen Fall die Flügel durchbrechen dürfen oder irgendwas durchgeschoben werden darf. Oder? Klare Analyse. Immer gut.

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