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Vor ein paar Wochen noch stand der Platz von Aleksandar Vukotic in der Startelf auf der Kippe. Wäre Matej Maglica nach dem Trainerwechsel von Torsten Lieberknecht zu Florian Kohfeldt fit gewesen, hätte es wohl gegen Braunschweig einen Wechsel auf der linken Innenverteidigerposition des SV Darmstadt 98 gegeben. Doch seither haben sich die gesamte Mannschaft und ganz besonders Vukotic stetig gesteigert. Mittlerweile ist er eine feste Größe im Lilien-Spiel – sehr zur Freude seines Trainers.

„Als ich gekommen bin, hat er nach der ersten Einheit irgendwie nicht so richtig gewusst, was los ist“, erinnert sich Kohfeldt an die ersten Eindrücke von dem 29 Jahre alten Serben. „Er hat sein Leben lang in Ligen gespielt, wo er darauf reduziert wurde, Kopfbälle zu machen, lange Bälle zu spielen und tief zu verteidigen. Und jetzt ist er der Spieler im Kader, der mit die höchste persönliche Entwicklung hat.“

Das dunkle Haar ist meist stoppelkurz rasiert, der ebenso dunkle Bart nur unwesentlich länger. Dazu ein düsterer Blick und eine Größe von 2,01 Metern – Vukotic ist eine imposante Erscheinung. Ein kompletter Spieler ist der Innenverteidiger, der im Sommer von Zweitliga-Absteiger SV Wehen Wiesbaden ans Böllenfalltor gekommen war, sicher nicht. Gewisse Defizite in der Geschwindigkeit sind augenscheinlich, ebenso wie die Tatsache, dass er kein Filigrantechniker ist.

Hamburger SV - SV Darmstadt 98

Kopfball Aleksandar Vukotic, Tor für den SV Darmstadt 98 – und die HSV-Abwehr guckt zu.

„Eine absolute Waffe“ – Kohfeldt schwärmt von Kopfballspiel

„Am Anfang dachten alle: Den können wir pressen in der Spieleröffnung. Das ist aber nicht so“, sagt Kohfeldt. Tatsache ist, dass das Kurzpassspiel vor dem eigenen Tor, das vor einigen Wochen bei manchem Beobachter den Puls noch nach oben trieb, mittlerweile sehr sicher wirkt. Und dabei hat Vukotic eine zentrale Rolle. „Der spielt einfach einen richtig guten, soliden Ball. Er weiß genau, was er kann und was er nicht kann, was gerade bei einem Innenverteidger eine herausragende Eigenschaft ist“, lobt der Lilien-Coach.

Hinzu komme, dass Vukotic mit seinem Kopfballspiel auch in der Offensive „eine absolute Waffe“ habe. Gegen den Hamburger SV hingen zwei Gegenspieler an ihm und trotzdem köpfte er zum zwischenzeitlichen 1:1 ein. Nimmt man den Pokal dazu, dann war es bereits Vukotic‘ viertes Kopfballtor bei seinen vergangenen acht Einsätzen. Das ist eine Quote, die Erinnerungen an Lilien-Legende Aytac Sulu weckt, der als Abwehrspieler ebenfalls per Kopf enorm torgefährlich war.

„Insgesamt bin ich hochzufrieden mit Vukos Entwicklung“, sagt Kohfeldt und fügt mit einem Schmunzeln im Gesicht an: „Er kann gerne so weitermachen.“

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Bildquellen

  • hsv-SVD-2024-25-blog-0022: Arthur Schönbein
  • hsv-SVD-2024-25-blog-0025: Arthur Schönbein

6 Kommentare

  • De Maddin sagt:

    Vukotic ist nicht nur der Mann für den soliden Ball, er ist der SOLIDE Mann für den soliden Ball. Ich liebe vor allem seine Gestik, wenn es an daran geht, den soliden Ball zu verteilen. Dieses flehende die Hände auf Hüfthöhe hängen lassen: „Wo seid Ihr nur? Wo soll ich ihn denn hinspielen?“ Das hat Größe, das hat Gravitas und das zeigt uns, dass Fußball viel mehr ist, als einfach einen schnellen Pass auf den Flügel oder die andere Flanke zu spielen. Nein: Fußball bedeutet, sich Entscheidungen nicht zu einfachen zu machen, bedeutet abzuwägen, wo der Samen des schönen Passes den meisten Ertrag erzeugt, das fruchtbarste Ergebnis zeitigt. Vukotic zeigt uns das innere Ringen um diese Entscheidung, den Zwiespalt des Für und Wider, die zwei Seelen, ach, in seiner Brust, vor jedem Abspiel.

    Aber mal ganz unromantisch: Wir wären oft schneller vorne, wenn der eröffnende Pass nicht von ihm käme.

  • H. W. sagt:

    Es spricht für Florian Kohfeld, dass er sieht welche Anlagen bei den Spielern vorhanden sind. Den Spielern dabei zu helfen, diese Ressourcen aufzuzeigen und zu entwickeln, ist für mich Coaching par Excellenz.
    Es freut mich besonders für VUCOTIC, da oft in der Kritik stand.

  • Hallo Maddin,
    Dein Beitrag über Aleks Vucotic ist molo bene !
    Er ist unser Brecher und Lilien – HIGHTOWER .
    So ein bisschen A. Sulu steckt schon in ihm .
    Was wurde Paul F. hier für seine Verpflichtung scharf kritisiert. Aleks wäre nur ein 3. Liga Spieler u.s.w. . Dabei war er der beste Spieler von Wehen Wiesbaden. Nur mal so nebenbei.
    In diesem Sinne
    LILIEBLUEHEART

  • Frank Hofmann sagt:

    Ob er Sulu 2.0 wird kann man noch nicht sagen, aber wenn sich weiter steigert nicht ausgeschlossen. Kohfeldt hat die Gier und Leidenschaft in der Truppe geweckt.

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