Jeweils Unentschieden am Bölllenfalltor gegen Braunschweig, Ulm und Münster, dazu die Niederlage am letzten Hinrunden-Spieltag in Regensburg – vor allem gegen die Kellerkinder der Liga ließ der SV Darmstadt 98 in der Hinserie wertvolle Zähler liegen. An dieser Stellschraube hat Trainer Florian Kohfeldt mit seinem Team in der Wintervorbereitung gedreht.
„Das haben wir in der Tat im Trainingslager versucht zu thematisieren. Dafür gibt es Übungen. Ich glaube, dass wir da auch einen Weg gefunden haben, das zu verdeutlichen“, sagt der Lilien-Coach vor dem Rückrunden-Auftakt bei Fortuna Düsseldorf. Es ist müßig zu fantasieren, wo das Kohfeldt-Team stehen könnte, hätte man mehr Punkte gegen die vermeintlich Kleinen der Liga einsammeln können.
Kohfeldt gibt sich selbstkritisch
Auch mit sich selber geht Kohfeldt in der Nachbetrachtung an die Pleite in Regensburg, wo die Platzverhältnisse ein normales Fußballspiel kaum zuließen, selbstkritisch ins Gericht: „Da muss man halt bereit sein, an so einem Tag zu sagen: ‚Okay, dann müssen wir etwas anderes tun'“, sagt er. „Wobei ich mich übrigens voll in die Kritik einschließe, weil ich es auch in der Halbzeit scheinbar nicht geschafft habe, den Spielern zu sagen: ’16er-Raum ist heute keine so eine gute Idee. Wir sollten das anders machen.'“
Ein Patentrezept, sich in der zweiten Saisonhälfte besser auf weniger spielstarke Gegner oder Widrigkeiten wie schlechte Plätze einzustellen, hat Kohfeldt nicht aus der spanischen Sonne ins kalte Südhessen mitgebracht. Wohl aber die Einsicht, sich und seinem Team mehr Agilität zu verordnen. „Es geht darum, unsere Komfortzone zu verlassen und je nach Situation flexibel zu reagieren“, konstatiert er.
Nicht nur Friede, Freude Eierkuchen
Doch auch mit Lob spart Kohfeldt nach den intensiven Tagen in Spanien nicht. „Wir haben eine herausragende Teamchemie. Ein wirkliches Team, wo nicht immer nur Friede, Freude, Eierkuchen ist, sondern wo auch ein hoher Austausch untereinander ist. Das finde ich sehr wichtig, dass auch die Meinung gesagt wird. Und das war ein Thema, an dem wir weitergearbeitet haben.“ Eigenverantwortung, flexibel auf Spielsituation zu reagieren und die Wettkampfmentalität weiter zu schärfen, nennt Kohfeldt als Beispiel.
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Bildquellen
- 02 Kohfeldt: Arthur Schönbein