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Neuzugang Jean-Paul Boëtius wäre nach Einschätzung von Trainer Florian Kohfeldt beim SV Darmstadt 98 unter normalen Bedingungen wohl kein Thema gewesen. „Jean-Paul hat über Jahre hinweg auf einen Level Fußball gespielt und Leistung gebracht, sodass er selbst für einen Erstligisten SV Darmstadt 98 wahrscheinlich niemals relevant gewesen wäre“, sagte der Lilien-Coach am Freitag.

Manchmal müsse man gerade als Verein in einer Größenordnung wie Darmstadt Möglichkeiten nutzen, die es im Normalfall nicht gebe, sagte er über Verpflichtung des 30 Jahre alten Niederländers, der zuletzt wegen einer Hodenkrebserkrankung eineinhalb Jahre vereinslos war.

Sportdirektor Paul Fernie und er hätten einen Hinweis aus ihrem Netzwerk erhalten, dass Boëtius wieder bereit sei, in den Profifußball zurückzukehren und eine hohe Sympathie für die Spielidee in Darmstadt gehabt habe, sagte Kohfeldt. Zudem sei ihm ein gutes Verhältnis zu den Verantwortlichen sehr wichtig. Finanzielle Themen oder die Ligazugehörigkeit hätten dagegen keine große Rolle gespielt.

Boëtius könne alle zentralen Positionen im zentralen Mittelfeld spielen – von der Zehn über die Acht bis hin zur Doppel-Sechs. Die Verpflichtung sei eine sehr große Chance. „Wir wollen ihm dabei helfen, wieder auf sein Niveau zu kommen. Und wenn wir das schaffen, werden wir einen herausragenden Spieler für Darmstadt 98 haben.“

Jean-Paul Boëtius, SV Darmstadt 98

Seit dieser Woche neu beim SV Darmstadt 98: Jean-Paul Boëtius

„Fußballspielen hat er nicht verlernt“

Fernie hatte bei der Verpflichtung erklärt, Boëtius benötige noch Zeit und Geduld, um fit zu werden. Auf einen Zeitrahmen wollte sich auch Kohfeldt nicht festlegen. Dazu gebe es auch zu wenig Erfahrungswerte mit der Rückkehr nach einer solchen Krebserkrankung.

„Ich will nicht mal ausschließen, dass er Sonntag im Kader ist. Es kann aber auch sein, dass er erst in acht Wochen im Kader ist“, sagte der Trainer. Der Spieler habe diese Woche bereits mit der Mannschaft trainiert. „Und ich kann Ihnen sagen: Fußballspielen hat er ganz sicher nicht verlernt.“

Was für einen Platz von Boëtius im Kader gegen Paderborn am Sonntag sprechen könnte, ist die aktuell dünne Personalsituation bei den Lilien. Sicher fehlen werden neben den Langzeitverletzten Fabian Holland, Matthias Bader, Paul Will, Christoph Zimmermann sowie Isac Lidberg auch Othmane El Idrissi und Tobias Kempe (beide Knieprobleme). Zudem hat Fabio Torsiello den Verein gerade Richtung Unterhaching verlassen.

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Bildquellen

  • Boetius: Handout SV Darmstadt 98
  • ssv-SVD-2024-25-blog-0044: Arthur Schönbein

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