Platte-Verletzung und Boëtius-Debüt bewegen Schuhen

Die Heimniederlage gegen den SC Paderborn war für Lilien-Keeper Marcel Schuhen schnell abgehakt. Ein neuer und vor allem ein ehemaliger Darmstädter beschäftigten den Darmstädter Schlussmann nach dem Spiel stattdessen.

Freud und Leid lagen bei dem Lilien-Keeper nach dem 0:1 gegen die Ostwestfalen eng beisammen. Vor allem die Verletzung seines ehemaligen Teamkollegen Felix Platte, fünf Minuten nach dessen Siegtreffer (37. Minute) an alter Wirkungsstätte, bewegte „Schuh“ sichtlich.

„Bei allem Sport, bei allem Fußball – mir geht es erstmal darum, ihm gute Besserung zu wünschen. Das sah wirklich nicht gut aus“, sagte  der Darmstädter Keeper in der in der Mixed-Zone. Rund dreieinhalb Jahre nach Plattes Wechsel vom Böllenfalltor nach Ostwestfalen sind beide Profis noch befreundet. „Ich hoffe, dass er ganz schnell wieder auf die Beine kommt. Das sind Momente und Situationen, die möchte man bei niemand haben oder sehen“, sagte Schuhen.

Beide Fan-Lager applaudieren

Was war passiert? Platte war nach einem Kopfballduell mit Lilien-Verteidiger Aleksandar Vukotic zu Boden gegangen. Sein erste Griff ging sofort an den Rücken. Nach längerer Behandlungsunterbrechung musste Platte auf einer Trage, begleitet vom Applaus beider Fan-Lager, vom Platz gebracht werden.

Schock-Moment: Felix Platte musste nach einem Zweikampf mit der Trage vom Platz gebracht werden.

Leichte Entwarnung konnte Paderborn-Coach Lukas Kwasniok bereits kurz nach der Partie geben. „In der Pause haben wir uns Sorgen gemacht, weil er leichte Ausfallerscheinungen in den Beinen hatte“, sagte er auf der Pressekonferenz und ergänzte: „Mittlerweile können wir aber allen mitteilen, dass er keine neurologischen Ausfälle hat. Wir sind guter Dinge, dass es nicht ganz so schlimm ist. “ Man müsse aber noch weitere Untersuchungen abwarten.

Boëtius-Debüt bewegt Schuhen

Indes konnte Lilien-Keeper Schuhen der Partie trotz der Niederlage und der Platte-Verletzung den anwesenden Medienvertretern etwas Positives in die Diktiergeräte sprechen. Das Debüt von Darmstadts Neuzugang Jean-Paul Boëtius bewegte ihn sichtlich. Nach überstandener Krebserkrankung und anderthalb Jahre Leidenszeit stand der 30 Jahre alte Niederländer wieder bei einem Ligaspiel auf dem Platz.

Nach 79. Minuten wurde Boëtius eingewechselt – die entscheidende Wendung konnte er dem Spiel auch nicht mehr geben. Was aber auch niemand von dem Neuzugang erwartet hatte. Am wenigsten seine neuen Teamkollegen. „Ich kann da eigentlich gar nicht viel zu sagen. Erstmal ist der Junge unglaublich glücklich, wieder auf dem Platz stehen zu dürfen. Ich auch. Das sind Themen, die neben dem Platz und neben dem Fußball eine Rolle spielen. Das war heute eben die positive Geschichte des Tages, dass er wieder da ist. Ich glaube, er wird uns Freude bereiten“, sagte Schuhen.

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