Isac Lidberg hat den SV Darmstadt 98 mit zwei Toren zum 2:0 über Schalke geschossen. Aber den schwedischen Angreifer allein zum Helden des Spieltags zu erheben, würde zu kurz greifen. Trainer Florian Kohfeldt hob nach dem ersten Dreier nach sechs sieglosen Spielen vor allem die Mannschaftsleistung hervor und nannte noch andere wichtige Faktoren:
- Fraser Hornby: Zuletzt hatte der Schotte zwei Spiele pausieren müssen. Allein konnte Lidberg – einmal als Joker, einmal in der Startelf – wenig ausrichten. Erst in der Kombination zeigte sich, warum das Sturmduo in der Hinrunde 15 Tore für den SV Darmstadt 98 erzielte. Auffällig zudem: Hornby zeigte – wie sonst nicht immer – eine entschlossene Körpersprache. Bei zwei guten Chancen scheiterte er nur haarscharf. Vom Trainer gab es im Anschluss ein Extra-Lob. „Fraser und Isac haben vorne GEMEINSAM eine herausragende Partie geboten, auch wenn Isac die beiden Tore geschossen hat.“
- Killian Corredor und Luca Marseiler: Weil Lidberg und Hornby viele Kapazitäten in der Schalker Defensive auf sich zogen, hatten die beiden offensiven Außenspieler deutlich mehr Raum als in den vergangenen Wochen. Die beiden Vorlagen zu den Lidberg-Toren gingen auf ihr Konto. „Man sieht, wie viel Input sie bringen können, wenn sie halt nicht diejenigen sind, auf die sich alles fokussiert“, sagte Kohfeldt.
- Merveille Papela und Guille Bueno: Beide waren über lange Phasen der Saison nur Ersatz, kamen erst durch die Verletzungsmisere im Lilien-Kader wieder zu Startelfeinsätzen. „Man sieht, wie beide über ein bisschen Anlauf auch Stabilität entwickeln können.“ Papela hatte mehrere gute Ballgewinne, schaltete sich immer wieder nach vorne ein. Auch Bueno wirkte deutlich ballsicherer als zuvor, hatte mehrere gute Offensivaktionen.
- Die Körpersprache: Nicht nur Fraser Hornby hatte ein deutlich zur Schau getragenes selbstbewusstes Auftreten. Besonders Abwehrspieler Aleksandar Vukotic wächst immer mehr in die Rolle eines Leaders. Wie er nach gelungenen Grätschen und anderweitig gewonnenen Zweikämpfen seine Mitspieler wie auch gleichermaßen die Fans pusht, ist bemerkenswert.
- Der Teamgeist: Die lange Negativserie war belastend – trotzdem lobte Kohfeldt den Teamgeist. Die Mannschaft sei zu jedem Zeitpunkt geschlossen gewesen, es habe keine gegenseitigen Schuldzuweisungen gegeben, sondern man habe immer gemeinsam nach Lösungen gesucht. „Das ist heute wirklich der Sieg einer Mannschaft gewesen“, sagte der Lilien-Coach.
- Der Schulterschluss mit den Fans: Vor dem Spiel hatte Kohfeldt etwas in den Abläufen geändert. So übernachtete die Mannschaft im Hotel, nicht aus Misstrauen in die Disziplin der Mannschaft, wie Kohfeldt schmunzelnd klarstellte. „Es ging uns um den Weg zum Stadion. Wir wollten unbedingt mit dem Bus zum Stadion fahren“, sagte der Darmstädter Coach. Zudem habe man zusammen mit den Fans überlegt, wie man diese noch vor dem Anpfiff in Stimmung bringen könnte, und habe gezielt vor dem Spiel die Nähe zum Anhang auf den Rängen gesucht. Die Fans zogen voll mit, trugen die Mannschaft laut- und emotionsstark durch die Partie – nicht unbedingt selbstverständlich nach der langen Negativserie.
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Bildquellen
- SVD-elv-2024-25-blog-0007: Arthur Schönbein