Fraser Hornby spielte lange gut, war viel unterwegs, zeigte Übersicht und besorgte per Handelfmeter den Ausgleich. Am Ende wurde der Angreifer zum Schlüsselspieler für den Spielausgang – allerdings diesmal nicht zu Gunsten des SV Darmstadt 98: Nach seiner Gelb-Roten Karte schlug das Pendel Richtung Köln aus und die Lilien verloren am Ende 1:2.
In der 59. Minute sah Hornby Gelb wegen Ballwegschlagens. Womöglich hatte er den Pfiff des Schiedsrichters nicht gehört, der die Partie unterbrochen hatte, und wollte Kölns aufgerückten Keeper Marvin Schwäbe überwinden. Andernfalls wäre es ausgesprochen dumm gewesen, sich mit einer solchen Aktion die fünfte Gelbe Karte abzuholen.
Sieben Minuten später war der Abend für Hornby dann vorzeitig beendet: Völlig übermotiviert rutschte er an der Seitenlinie in Höhe der Mittellinie in Jusuf Gazibegovic und sah zu Recht Geld-Rot. Auch für Gazibegovic war der Arbeitstag vorzeitig beendet, er musste nach Hornbys Aktion ausgewechselt werden.
Feierabend für Fraser Hornby – der Angreifer sieht gegen Köln Gelb-Rot.
Die Frage, wie die Partie mit Elf gegen Elf ausgegangen wäre, war interessant, aber müßig. Nicht diskutabel war dagegen das Foul und die zweite Gelbe Karte für Hornby. „So darf er da nicht hingehen“, sagte Keeper Marcel Schuhen nach dem Spiel im Fernsehinterview beim Anblick der Szene.
„Aber mir ist ganz wichtig: Ich möchte nicht alles auf Fraser Hornby abwälzen, was hier passiert ist“, fügte der Lilien-Keeper an. „Er ist ein ganz wichtiger Bestandteil der Mannschaft. Er hat außerordentlich gut gespielt in den vergangenen Wochen, eine außerordentlich gute Entwicklung genommen.“
Schuhen wirbt um Verständnis: „Das sind alles Menschen“
Letztlich sei die Mannschaft nur durch einen Foulelfmeter bezwungen worden, habe in Unterzahl noch zwei gute Chancen zum Ausgleich gehabt. Natürlich mache es die Sache nicht einfacher, wenn man ein Spieler weniger sei. Aber genau wie beim haarsträubenden Fehler von Sergio Lopez vor dem Kölner Führungstreffer müsse man sich immer wieder eines klar machen: „Das passiert. Das sind alles Menschen.“
Auch Trainer Florian Kohfeldt sprang Hornby zur Seite: „Ich will wirklich eine Lanze für den Jungen brechen. Er hat die vergangenen Wochen unser Spiel getragen, ganz herausragend. In der Situation war er einfach ein stückweit übermotiviert.“ Natürlich mache sich der Spieler große Vorwürfe. „Aber er wird da gestärkt herauskommen.“
(aktualisierte Version, Überschrift geändert, Kohfeldt-Zitat aus der Pk am Ende ergänzt)
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Bildquellen
- koe-SVD-2024-25-blog-0043: Arthur Schönbein
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