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Ex-Lilien-Coach Hajou: Für Clemens Riedel ist die Tür nicht zu

Ovid Hajou, FC St. Pauli - SV Darmstadt 98

Ovid Hajou, FC St. Pauli - SV Darmstadt 98

Nach drei Jahren als Co-Trainer des SV Darmstadt 98 kehrt Ovid Hajou am Dienstag für das U21-Länderspiel gegen Spanien ans Böllenfalltor zurück – als Assistent der deutschen Nachwuchsauswahl. Im Lilienblog-Interview spricht er über seine Vorfreude auf das Spiel, seinen Wechsel zum DFB und die Unterschiede zwischen Vereins- und Verbandstraining. Außerdem verrät er, warum Lilien-Kapitän Clemens Riedel derzeit auf eine Chance in der U21 warten muss.

Ovid, mit welchen Gefühlen kehrst du als Co-Trainer der deutschen U21 für das Länderspiel gegen Spanien am Dienstag ans Böllenfalltor zurück, wo du drei Jahre als Co-Trainer von Torsten Lieberknecht gearbeitet hast?

Mit einer riesigen Vorfreude. Der Termin wurde wenige Tage, nachdem ich beim DFB unterschrieben hatte, verkündet. Das war natürlich wie gemalt.

Im vergangenen Herbst bist du nach dem Abgang von Chefcoach Torsten Lieberknecht beurlaubt worden, weil der neue Trainer Florian Kohfeldt mit Martin Heck einen eigenen Co-Trainer mitgebracht hat. Wie enttäuscht warst du damals?

Das gehört halt dazu. Insgesamt hatte ich eine überragende Zeit in Darmstadt. Die ersten beiden Jahre erst mit Platz vier und dann mit dem Aufstieg waren super schön. Und selbst in der Bundesliga, als es sportlich nicht wie erhofft gelaufen ist, hatten wir eine Unterstützung, die ich so nicht erwartet hätte. Ich habe nach wie vor viel Kontakt nach Darmstadt und zu den Lilien.

Wie kam es denn zu dem Engagement beim DFB?

Ich kenne Toni (U21-Chefcoach Antonio di Di Salvo) schon seit rund 15 Jahren. Wir haben die B- und die A-Trainer-Lizenz gemeinsam gemacht. Der Kontakt ist nie abgerissen. Nachdem der bisherige U21-Co-Trainer Daniel Niedzkowski im Herbst verkündet hatte, dass er nach England geht, wurde dessen Stelle frei. Und als mich Toni dann gefragt hat, musste ich natürlich nicht lange überlegen.

Was ist der größte Unterschied im Vergleich von Vereins- zu Verbandstrainer?

Als Verbandstrainer siehst du die Mannschaft eben nicht jeden Tag. Vor dieser Länderspielpause hatten wir die Jungs zum Beispiel zuletzt im November zusammen gehabt. Da musst du natürlich all das, was du im Verein über Wochen machst, in wenige Tage packen.

Und was machst du, wenn ihr die Spieler nicht zusammen habt? Ich denke mal nicht, dass du da frei hast?

Natürlich nicht (lacht). Wir beobachten ja nicht nur die Spieler, die jetzt im Kader sind, sondern auch viele andere aus den entsprechenden Jahrgängen. Da bin ich an jedem Wochenende in der Regel bei mindestens zwei Spielen. Montag und Dienstag sind meistens vollgepackt mit Analysen. Und dann haben wir auch noch immer jede Woche regelmäßig Calls mit unserem U 21-Trainerteam. Darüber hinaus haben wir einen regelmäßigen Austausch mit den DFB-Trainern aller Nationalmannschaften.

Ein Ex-Spieler aus deiner Darmstädter Zeit ist Clemens Riedel. Er ist jüngster Kapitän im deutschen Profi-Fußball, aber in der U21 kommt er aktuell nicht im Einsatz. Wieso?

Clemens macht seine Sache sehr gut. Aber wir haben auch auf seiner Position eine Riesenauswahl. Natürlich beobachten wir ihn regelmäßig. Er muss weiter seine Leistung bringen. Die Tür mit Blick auf die EM im Sommer ist für niemanden zu.

Gerade hat die U21 in der Slowakei 1:0 gewonnen, ist seit nunmehr 14 Spielen ohne Niederlage. Am Dienstag geht es gegen das starke Spanien. Was ist drin am Böllenfalltor?

Das wird natürlich nicht einfach. Ich würde sagen: Lasst euch einfach mal überraschen.

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Bildquellen

  • FCSP-SVD-2022-23-blog-0001c: Arthur Schönbein
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