Skip to main content

Einmal Rot, zweimal Gelb-Rot, dazu eine ärgerliche Gelb-Sperre – der SV Darmstadt 98 hat sich in den vergangenen Wochen immer wieder selbst geschwächt. In der Kartenbilanz steht der Verein auf Rang 15. Und das sieht auch Trainer Florian Kohfeldt als Problem. „Das können wir nicht wegreden, da müssen wir ehrlich sein“, sagt er.

Natürlich könne man über viele Gelbe Karten diskutieren und werde dann womöglich auch Gründe finden, wieso man die eine oder andere nicht hätte geben müssen. Doch in der Summe müsse man sagen: „Wir haben in dieser Saison zu viele Gelbe Karten bekommen, die uns in Unterzahl geführt haben und in vielen Spielen geschwächt haben.“

Das führt dann letztlich auch zum eigentlichen Problem: „Wir haben einfach dramatisch zu wenig Punkte geholt“, sagt der Lilien-Coach. Egal ob Expected Goals oder Expected Points – den statistischen Kennzahlen zufolge müsste der SV Darmstadt 98 deutlich besser dastehen, als das derzeit mit Platz 13 der Fall ist.

„Es nervt brutal, dass du nicht das kriegst, was du gefühlt dir verdienst“, sagt Kohfeldt. Seine Mannschaft befinde sich da in der Entwicklung: „Wir müssen einfach weiter lernen, das Spiel zu fühlen.“ Das bedeute, das Spiel eben in den richtigen Momenten zu entscheiden oder es zumindest nicht kippen zu lassen. „Denn das ist uns zu häufig passiert in dieser Saison.“

Wieso Kohfeldt den SV Darmstadt 98 gegen Ulm im Vorteil sieht

Beim anstehenden Auswärtsspiel gegen den Tabellen-17. Ulm (Freitag, Anpfiff 18.30 Uhr) sieht der Coach sein Team psychologisch leicht im Vorteil. „Für Ulm ist ein Sieg faktisch Pflicht, um realistisch noch mit um den direkten Klassenerhalt spielen zu können.“, sagt er. Trotz des komfortabel anmutenden Abstands von acht Punkten auf den Relegationsrang brauchen aber auch die Lilien noch Punkte, um die Klasse zu sichern.

Kohfeldts Credo ist zwar, jedes Spiel gewinnen zu wollen. Aber mit Blick auf die Unentschieden-Könige aus Ulm (elfmal remis sind aktuell Liga-Spitze, darunter auch das 1:1 im Hinspiel in Darmstadt) relativiert er das ein wenig: „Ich will nicht mit einem Unentschieden in den Bus steigen“, sagt er. „Aber damit könnten wir wahrscheinlich noch deutlich eher leben als die Ulmer Mannschaft.“

(geänderte Version, Absatz vor der Zwischenüberschrift überarbeitet)

Euch gefällt der Lilienblog? Dann unterstützt unsere Arbeit und fördert die Medienvielfalt in Südhessen und rund um den SV Darmstadt 98.

Bildquellen

  • SVD-scp-2024-25-blog-0047: Arthur Schönbein

10 Kommentare

  • Katze vom Bosporus sagt:

    Einige der Karten waren dämlich, meckern, ballwegetreten ect.
    Allerdings waren auch überzogene von den Schiris dabei.
    Ich empfinde oft auch eine Benachteiligung bei 50/50 Entscheidungen und das schon seit zwei Jahren.
    Aber ja, trotz Abstieg und Schwierigkeiten am Anfang der Saison, wäre im Rückblick doch etwas mehr drin gewesen.
    Jetzt liegt der Fokus darauf die Saison mit genügend Punkten abzuschließen und mindestens drei Vereine, in der Abschlusstabelle hinter sich sich zu lassen.
    Ich wünsche viel Erfolg in unser aller Interesse.
    Auf geht’s Lilien, kämpfen und siegen!!!

  • Frank Hofmann sagt:

    Nicht die Karten an sich sind das Problem, sondern die vielen Ausfälle und der zweite Anzug passte sehr lange nicht. Da bist Du als Trainer am Ende der Dumme.

    • Stephan Köhnlein sagt:

      Naja, wenn man in Unterzahl spielt wie gegen Köln oder Braunschweig, ist das schon ein Problem … vielleicht halt nicht das einzige.

      • Frank Hofmann sagt:

        Das die Mischung toxisch ist steht doch außer Frage. Mir ging’s darum, dass Sperren durch Rot oder Mehrfachgelb – die nun mal vorkommen können – nicht mehr wegen Lazarettgröße kompensierbar waren.

        Und ja, die Roten von Hornby und Nürnberger war selten dämlich.

  • Sam sagt:

    Mir verdirbt diese unsägliche Meckerei und Zeitspielerei, manchmal echt den Spaß am Spiel. Und ich hatte gehofft, dass es mit der neuen Kapitänsregel wenigstens etwas besser wird.
    Leider ist unsere Mannschaft und unserer Trainer, ganz vorne mit dabei, wenn es darum geht keinen Respekt zu haben und ständig die negative Energie, welche sich durch Meckerei ausdrückt, die eigene Einstellung dominieren zu lassen.
    In anderen Sportarten geht es auch, ich wünsche mir wirklich mal einen Trainer der da durchgreift und selbst da auch Vorbild ist.
    Gelbe Karten wegen Meckerei, Ball wegschlagen oder Zeitspiel beim Abstoß oder Einwurf, sollten vom Trainer und Verein sanktioniert werden, imo.
    Ich wünsche mir Männerfussball, klar an den Regeln orientiert. Ohne Schauspielerei, Zeitspielerei und ständiges Rumgenörgele.
    Nach einer empfundenen Ungerechtigkeit, Mund abputzen, aufstehn, sich an die eigene Nase fassen und weiterspielen.
    Meist macht man im eigenen Spiel, genug eigene Fehler, die man verbessern könnte. Und es bringt einfach nix, im Gegenteil es schadet einem selbst, es ist kontraproduktiv, seine Energie darauf zu verwenden, sich über die vermeintlichen Fehler der anderen aufzuregen. Diese kann man nicht ändern.

    • De Maddin sagt:

      Jetzt hätte ich gerne so einen dicken Filzschreiber, mit dem Trump seine Executive Orders unterschreibt – um Sam’s Beitrag zu unterschreiben. Mir aus tiefster Seele gesprochen. Und zwar in jedem einzelnen Punkt.

  • MAX1898 sagt:

    Irgendwann muss man aber auch mal aufhören ständig von Entwicklung zu sprechen. Die Mannschaft befindet sich die ganze Saison schon in der Entwicklung. Das ganze Leben ist eine Entwicklung.

    Klar muss man benennen das ein Großteil der gelben Karten durch Nachlässigkeiten und Fehlern entstanden ist. Entscheidend ist da auch der Spielstil der Mannschaft und der Einstellung auf den Gegner. Wenn ich konsequent verteidige und dem Gegner keine Möglichkeiten lasse sein Spiel aufzuziehen, dann handele ich mir vermeintlich auch weniger Karten ein.
    Interessant wäre dazu mal eine Statistik zu gelben Karten aufgrund taktischer Fouls. Fouls die man ziehen musste, weil man nicht am Mann war oder den Ball verdaddelt hat. Bsp. dazu die gelb-rote Karte von Boetius.

    Meiner Meinung nach ist das eine Sache der Disziplin der einzelnen Spieler. Wenn man, wie z.B. Hornby, sich eine gelbe Karte aufgrund von Ballwegschlagen einhandelt und dann anschließend wie Braveheart in den Gegner grätscht, dann ist das fehlende Disziplin.
    Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Mannschaft auch nicht wach genug ist. Dann komme ich halt in einem Zweikampf zu spät und sehe gelb. Das ist dann wiederum ebenfalls eine Einstellungssache.

    Zum Thema psychologischer Vorteil. Ich sehe da eher Ulm im Vorteil. Im Vergleich sind wir noch immer die Ranghöhere Mannschaft. Absteiger aus der Bundesliga und schwer am taumeln. WIR müssen da gewinnen, sonst wird es für uns richtig eklig. Als Aufsteiger und mit dem Rücken zur Wand, kannst du doch All-In gehen.

  • Udo D. sagt:

    Beinahe in jeder PK wiederholt Kohlfeldt, dass die Mannschaft eigentlich mehr Punkte haben müsste und man sich noch in der Entwicklung befinde. Ich bin da inhaltlich bei MAX1898: Irgendwann kann man diese „Karte“ nicht mehr ziehen. Die meisten Mannschaften erleben jede Saison einen mehr oder weniger großen Umbruch, das hat der SVD nicht exklusiv – auch wenn es dieses Jahr schon viel Fluktuation gab. Aber nach 26 oder 27 Spieltagen zieht dieses „Argument“ m. E. nicht mehr.
    Und ja: Wir haben definitiv zu wenig Punkte. Aber mit dem hätte, wenn und aber kommt man auch nicht weiter. Am Ende zählt, was auf dem Konto steht.

  • @ Sam und @ Udo D.
    Zwei brilliante Kommentare von Euch !
    Hoffentlich stellt unser Trainer diese übertriebenen und künstlichen “ Einlagen “ einiger unserer Spieler ab. Die Zeit drängt.
    Schönen Abend noch für alle .
    LILIEBLUEHEART

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..