Der Trend, die Chancenverwertung oder die mangelnde Erfahrung – für Pessimisten gibt es hier fünf Argumente, warum man sich um den SV Darmstadt 98 ernsthaft Sorgen machen muss.
1. Der Abwärtstrend
Begonnen hat der Abwärtstrend bereits mit dem letzten Spiel der Hinrunde, als der SV Darmstadt 98 ziemlich blamabel bei Schlusslicht Regensburg verlor. Zwei Siege und ein Unentschieden sind nun die magere Bilanz aus dieser Saison – damit liegen die Lilien in der Rückrundentabelle auf einem Abstiegsrang. Über Auf- und Abstieg entscheidet in einer ausgeglichenen Liga meist nicht die Qualität des Kaders, sondern der positive oder negative Flow, in den ein Team gerät.
2. Die Chancenverwertung
Die zeitweise fahrlässige Chancenverwertung wird den Lilien immer häufiger zum Verhängnis. Und eine Trendumkehr ist derzeit nicht zu erkennen. Je länger diese Flaute anhält, desto mehr sinkt auch das Selbstvertrauen der Mannschaft vor dem gegnerischen Tor.
3. Die Mentalität
Nach den Erfolgen im Herbst denkt womöglich der eine oder andere, es würde einfach so weitergehen. Doch zu häufig fehlen einfach der Biss und die Gier auf das Tor oder den gewonnenen Zweikampf. Symptomatisch: Gegen Ulm gab es eine Gelbe Karte für Darmstadt, aber fünf für Ulm, die mit allen Mitteln den Sieg über die Zeit retten wollten.
4. Die Disziplin
Fabian Nürnbergers Rote Karte gegen Elversberg, Fraser Hornbys Hinausstellung gegen Köln oder die fünfte Gelbe Karte für Riedel nach einer Rangelei bei einer Ecke gegen Schalke – mit dummen oder unnötigen Aktionen schwächen sich die Lilien immer wieder selbst. Da fehlt es oft am richtigen Gefühl, wann man körperliche Härte oder taktische Tricks wie Zeitspiel einsetzt.
5. Die mangelnde Erfahrung
Kaum ein Spieler hat Zweitliga-Erfahrung – und schon gar nicht im Abstiegskampf. Das ist ein entscheidendes Manko. Gerade gegen Mannschaften aus dem Tabellenkeller tut sich das Team enorm schwer, hat bislang noch keine der Partien gegen die letzten vier in der Tabelle gewinnen können. Es geht nicht mehr ums Schönspielen, sondern ums Kratzen und Beißen – oder wie es Kapitän Clemens Riedel sagt: „Wir müssen auch mal dreckig sein als Mannschaft.“
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Bildquellen
- ulm-SVD-2024-25-blog-0031: Arthur Schönbein
Ich gehöre leider auch eher zur Pessimistenfraktion und kann die obigen Argumente unterstreichen. Der Trend ist wirklich ein Problem und könnte sich noch verstärken. Es ist bereits ein Abwärtsstrudel erkennbar, der uns richtig ins Elend ziehen könnte.
Die Mentalität ist auch ein Thema. Man hat nicht immer den Eindruck, dass jeder 100% abruft. Ich bin in Sorge.
Ich sags nochmal: Ich sehe die Lilien gerade im Limbo. Es wird nicht mehr viel passieren in den letzten sieben Spielen. Also: Sei’s drum. Allerdings sind diese fünf Punkt in gewisser Weise die genauen Gegenstücke zu den zuvor aufgezählten 5 Hoffnungs-Punkten. Man kann eben alles so oder auch anders sehen. Torausbeute: Muss ja „nur wieder“ aktiviert werden – und wenn Mentalitätsmonster Hornby erst wieder mit Lidberg zusammen zaubert … Disziplin: der Mangel an der Selben hat dazu geführt, dass auf der Hoffnungsseite auf die „Rückkehrer“ Nürnberger und Hornby gesetzt werden darf. Die Mentalität: tja, gegen Ulm weitgehend ohne Biss. Aber ob ich mir mehr gelbe Karten wünschen sollte? Ich weiß nicht … andererseits: Dann gäb es vielleicht auch noch die eine oder andere Gelb-Rote gegen uns, was wieder die Hoffnung auf „Rückkehrer“ fördern könnte …
Ich weiß ja, wie es gemeint ist, von wegen „zur rechten Zeit“ – aber es liest sich schon bissi albern, wenn als eines der Probleme „zu viele gelbe Karten“ und als eines der anderen „zu wenig gelbe Karten“ angeführt wird…