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Gleich aus mehreren Gründen erleichtert war Trainer Florian Kohfeldt nach dem mühsamen Sieg über Greuther Fürth. In der Medienrunde nach der Pressekonferenz sprach der Coach des SV Darmstadt 98 über den Kampf um den Klassenerhalt und verschiedene Personalien. Dabei gab es neben mehreren guten auch eine schlechte Nachricht. Die wichtigsten Aussagen nach Stichpunkten:

… seine Gefühle nach dem Sieg über Greuther Fürth

Auf jeden Fall erleichtert. Ich will nochmal deutlich vorweg schicken, dass dieser Sieg nicht bedeutet, dass diese Saison zu Ende ist – auch punktemäßig in Richtung Klassenerhalt. Dennoch war ein Sieg wichtig, um den Abstand nach unten zu halten und nicht in eine brutale Drucksituation zu kommen. Und weshalb ich auch sehr erleichtert bin: Das war jetzt, seit ich hier bin, das erste Mal, dass wir so ein Spiel gewinnen. Es war kein Fußballfest, aber ich fand schon, dass wir über 90 Minuten die bessere Mannschaft waren. Das sind diese Entwicklungsschritte, die die Mannschaft gehen muss. Du kannst nicht jedes Wochenende Spektakel und 5:1 biete. Du musst auch einfach mal drei Punkte mitnehmen.

… die Rollen von Fabian Nürnberger, Guille Bueno und Merveille Papela

Besser gefallen hat mir Raffa (Fabian Nürnberger) hinten links. Aber für die Mannschaft war heute der Doppelsechster wichtiger. Hinten links hat er einfach eine unglaubliche Ruhe und wir haben so einen Spieleröffner. Er ist einfach ein kompletter Spieler für mich. Bueno ist ein Spieler mit einem anderen Stärken-Schwächen-Profil, der aber auch in einem Zweitligaspiel sehr prägend sein kann. Papela hat in den vergangenen Wochen unglaublich viel geschultert. Ich habe ihn ja am Donnerstag auf der Pressekonferenz vehement verteidigt und tue das auch jetzt. Er ist in einer zentralen Rolle und muss jetzt nicht einfach mal so, wie es geplant war 20 oder 30 Minuten oder mal ein Spiel von Anfang an machen, sondern er spielt jede Woche von Anfang an. Dass es bei so einem Spieler dann auch mal zur einer kleinen Leistungsdelle kommt, ist völlig normal, gerade auch, nachdem er nach dem Karlsruhe-Spiel von manchen schon als neuer Franz Beckenbauer gefeiert wurde.

… die neuen personellen Optionen beim SV Darmstadt 98

Es war heute das erste Mal, dass relativ viele Spieler aus der Zeit vor Weihnachten wieder da waren. Das ist schon eine andere Stabilität in der Mannschaft, die uns hilft. Wichtig war auch, dass wir wieder Alternativen von der Bank hatten. Das verändert unser Spiel. Bei Marseiler habe ich kurz gestockt, als er ein paar Sekunden nach seiner Einwechslung den Ball ins Gesicht bekommen hat. Aber insgesamt war das eine sehr gute Einwechslung. Er ist super im Eins gegen Eins, hat ganz viel dazugelernt diese Saison, wie er sich taktisch defensiv zu verhalten hat. Er ist eine Gefahr für den Gegner, gerade wenn der schon etwas müde ist.

… die Leistung von Andreas Müller

Er war sehr entschlossen, sehr präsent. Andi Müller mit Ball am Fuß ist Komfortzone. Andi Müller gegen den Ball, also Bälle holen, schrubben, auch mal ein ekliges Spiel machen – das kann er zwar, aber es ist nicht Komfortzone für ihn. Heute hat er seine Komfortzone im Sinne der Mannschaft komplett verlassen. Durch den Ballgewinn im Gegenpressing hat er das Tor eingeleitet – mit dem anschließenden Pass von Djanga (Jean-Paul Boetius), der Aktion des Tages.

… Lebensversicherung Isac Lidberg

Eigentlich ist er ein Sinnbild für die gesamte Mannschaft. Seine Leistung war sicher nicht Champagner. Aber er ist im richtigen Moment einmal da gewesen. Wenn wir ganz ehrlich sind: Viel mehr als den Kopfball und das Tor hatte er nicht. Aber er hat es halt genutzt. Und deshalb: Chapeau auch an Isaac.

… die Rückkehr von Kai Klefisch

Es dauert doch noch ein bisschen länger. Deswegen ist nicht sicher, dass Kai diese Saison noch mal spielt. Es ist eine kleine Komplikation aufgetreten. Das ist nicht schlimm, aber der Reha-Verlauf dauert so länger. Wenn wir auf Nummer sicher gehen wollen, brauchen wir einen längeren Aufbau. Und wir wollen auf Nummer sicher gehen.

… das bevorstehende Auswärtsspiel bei Hertha BSC

Ob ein Sieg in Berlin schon für den Klassenerhalt reicht, ist spekulativ. Aber ich würde mich nicht dagegen wehren. Ich habe ja auf der Pressekonferenz vor dem Fürth-Spiel gesagt: Die nächsten zwei Spiele wollen wir es machen – oder sonst danach (grinst). Gefühl war es am Anfang meiner Zeit hier ja eher so, dass wir auswärts gepunktet haben. Das sind natürlich auch manchmal Zufälle. Ich habe jedenfalls nicht das Gefühl, dass wir auswärts eine andere Mannschaft sind. Und am nächsten Samstag in Berlin wird es eine schöne Atmosphäre. Ich hoffe auf ein relativ volles Stadion und einen guten Platz. Es gibt schlechtere Orte, um nächsten Samstag Fußball zu spielen. Wir freuen uns darauf.

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Bildquellen

  • koe-SVD-2024-25-blog-0002: Arthur Schönbein

4 Kommentare

  • lilie sagt:

    Kohfelds Meinung zu Nürnberger teile ich überhaupt nicht. Dieses quer und zurückspielen von Nürnberger bremst jede Bewegung nach vorne. Bueno ist klar mein Favorit auf der Position.

    • Ottmar Arnd sagt:

      Das sehe ich genauso.Keine Ahnung wieso er an Nürnberger als Verteidiger so nen Narren gefressen hat..Für viele vom Blog ist er eher im MF ein Gewinn. Was mir an FN allerdings überhaupt nicht gefällt sind seine oft abfälligen Gesten in Richting Mitspieler und generell seine Körpersprache. Einer der andre mitreisst,dann wenn es das Team braucht ist er in meinen Augen nicht,eher das Gegenteil. Dabei ist er von seinen Anlagen her gewiss ein feiner Fussballer

  • Frank Hofmann sagt:

    Kohfeld sympatisiert hier mit dem Bulgarischen Nationalverbandsstatus von Nürnberger. Würde ihn auf die zweite 6 schieben und Bueno in die Abwehrreihe. Marseiler war bockstarkt am Samstag. Hat Tempo reingebracht. Das fehlt uns ein wenig auf Außen finde ich. Dann wäre Boetius und Förster die Wahl und nur Lidberg als ZS / OS.

    Berlin wäre also wie folgt eine Option zu Beginn:

    Schuhen – Bueno, Vukotic, Riedel, Lopez – Nürnberger, Müller – Boetius, Corredor / Förster, Marseiler (Hornby) – Lidberg

    Je nach Verlauf in HZ 1 kann man dann Förster, Fraserin HZ 2 solo oder double einschleussen. Frasers heile Knochen werden daheim mehr gebraucht.

  • Bernd Holzapfel sagt:

    Was die Meinung(en) von Kohfeldt bzgl Nürnberger und Bueno angeht, gehe ich nullszens konform:

    Bueno ist für mich als Linksverteidiger der eindeutig bessere Spieler -zudem aufgrund seines Alters mit noch viel mehr Entwicklungspotential- und somit fand ich die Entscheidung von Kohfeldt total falsch ihn erstmal wieder auf die Bank zu setzen und Nürnberger anstelle spielen zu lassen…!!!

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